Zuletzt aktualisiert am 29.09.2024 um 20:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Zu Beginn der aktuellen Tarifrunde für den öffentlichen Dienst hat die Kerngewerkschaft Verdi, die Gewerkschaft der Polizei (GdP), die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), der Deutsche Beamtenbund (dbb) und Tarifunion Gehaltsanhebungen von 6 Prozent für die etwa 2,3 Millionen Beschäftigten gefordert. Nach Aussagen von Verdi-Chef Frank Bsirske sollen es aber mindestens 200 Euro pro Monat mehr sein, was Arbeitgebervertreter als unrealistisch einschätzen und die Forderungen zurückweisen.
Deutliche Lohnsteigerungen sind möglich
Die Verdi-Bundestarifkommission legte für die aktuelle Einkommensrunde im öffentlichen Dienst ihren Forderungsbeschluss vor, dessen Erfüllung nach Angaben des Verdi-Vorsitzenden Bsirske durchaus umsetzbar ist. Bsirske sieht besonders in der guten Konjunkturlage die Grundvoraussetzungen, um deutliche Lohnsteigerungen umzusetzen. Nach Auffassung der Gewerkschaft sind die Einnahmen des Bundes, der Länder und der Kommunen seit dem Jahr 2014 erheblich höher als die Ausgaben. Expertenprognosen liegen bei weiteren zu erwartenden Steigerungen des Rekordergebnisses aus dem Jahr 2017, in dem ein Überschuss von 38,4 Milliarden erzielt werden konnte. Die einzelnen Punkte der gewerkschaftlichen Forderungen lauten zusammengefasst:
- Entgelterhöhung um 6 Prozent, mindestens 200 Euro pro Monat
- Erhöhung der Vergütung für Auszubildende und Praktikanten um 100 Euro pro Monat
- Erhöhung des Jahresurlaubs für Auszubildende und Praktikanten auf 30 Arbeitstage
- 12-monatige Laufzeit für die ausgehandelten Erhöhungen
- Erhöhung des Nachtarbeitszuschlag (Krankenhäuser) auf 20 Prozent
- Angleichung der Jahressonderzahlung Tarifgebiet Ost an die Sätze des Tarifgebietes West
- Übernahme einer früheren gültigen Regelung zur Übernahme von Azubis nach Abschluss
Verhandlungsauftakt
Ende Februar werden die Tarifverhandlungen in Potsdam unter der Teilnahme des sich noch im Amt befindenden Innenministers Thomas de Maizière (CDU) beginnen. Unterstützt werden die Gewerkschaftsforderungen zum Erhalt und Ausbau eines attraktiven öffentlichen Dienstes von vielen Landesverbänden. Auch der schleswig-holsteinische Landesvorsitzende des Deutschen Beamtenbundes, Kai Tellkamp, der für seinen Verband bei den Verhandlungen dabei sein wird, positioniert sich deutlich, um das ausgegebene Ziel zu erreichen. Die Forderungen durchzusetzen, wenn es sein muss, auch mit entsprechenden Demonstrationen und weiterreichenden Mitteln, ist dringend notwendig, um der Sorge Rechnung zu tragen, dass der öffentliche Dienst in der Zukunft den eigenen Personalbedarf wieder in einer Verlässlichkeit sichern kann, welcher erwartet wird, so Tellkamp bei einem Zeitungsinterview.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
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