Die Versicherungswelt ist groß und bunt und bietet für nahezu jedes Gebiet auch eine Absicherung. Eine Versicherung, die eigentlich schon fast zur Grundabsicherung gehört, ist die Rechtsschutzversicherung. Überall wo Menschen mit Menschen zu tun haben, kommt es zwangsläufig zu Unstimmigkeiten und Reibereien, die stellenweise ganz schön böse enden können. Vor allem dann, wenn es aufgrund besagter Reibereien zu einem Gerichtsverfahren kommt, kann das ganz schön den Geldbeutel schmälern. Die Rechtsschutzversicherung soll genau das verhindern und übernimmt bei einem Rechtsstreit die angefallenen Gerichtskosten.

Lohnt sich eine Rechtsschutzversicherung für mich?

Die erste Frage, die man als Kunde immer stellt, ist „Brauch ich das überhaupt?“. Die Notwendigkeit einer Versicherung zu hinterfragen, die monatlich Geld kostet, ist durchaus sinnvoll. Momentan haben etwa die Hälfte aller deutschen Haushalte eine Rechtsschutzversicherung. Ob man diese im Laufe des Lebens tatsächlich einmal braucht, hängt vor allem auch vom Zufall ab. Eine Variable, die man jedoch bestimmen kann, ist der Typus des Versicherungsnehmers. Ist dieser eher ein kleinkarierter Streitsucher, ist die Wahrscheinlichkeit natürlich höher, dass die Rechtsschutzversicherung zum Einsatz kommt. Versucht man jedoch möglichst jede Auseinandersetzung zu vermeiden, lohnt sich eine solche Versicherung eher weniger. Nichtsdestotrotz, wenn mal etwas passiert und man vor Gericht ziehen MUSS, ärgert man sich grün und blau den geringen Beitrag von knapp 20 – 25 Euro monatlich nicht gezahlt zu haben.

Welche Arten der Rechtsschutzversicherung gibt es?

Die Rechtsschutzversicherung kann nochmal in mehrere Unterkategorien unterteilt werden, für die man einen separaten Schutz vereinbaren kann. Trägt man in einer der Kategorien ein besonders hohes Risiko, in einer zweiten allerdings nicht, so kann man seinen nötigen Schutz bereits sehr günstig erreichen. Die insgesamt drei großen Bereiche sind:

Das Arbeitsrecht

Sinnvoll, wenn der eigene Arbeitsplatz vom Stellenabbau bedroht ist oder aufgrund des Alters ein höheres Kündigungsrisiko besteht.


Das Miet- und Wohnrecht

Sinnvoll bei nicht ganz so einfachen Vermieter oder als Wohnungseigentümer innerhalb eines Mehrfamilienhauses.


Das Verkehrsrecht

Sinnvoll, wenn man in gewissen Situationen zum „Henker am Lenker“ wird und zur Übertretung der Geschwindigkeitsbegrenzungen neigt. Generell gut, wenn man geschäftlich viel mit dem Auto unterwegs ist.

Spezieller Strafrechtsschutz

Sinnvoll für Justizbeamte, Polizisten und Lehrer. Dieser Schutz wir gewährleistet, wenn eine Straftat seitens des Versicherungsnehmers im Raum steht. Ohne die spezielle Strafrechtsschutzversicherung leistet keine Rechtsschutzversicherung im Falle einer Straftat. Daher ist diese für bestimmte Berufsgruppen elementar.

Tipps & Tricks

Generell sollte man die Dauer beachten, ab der die Versicherung einspringt. Diese beträgt in den meisten Fällen 3 Monate, kann vom Versicherer jedoch auf bis zu 6 Monaten ausgedehnt werden. Solange nach Versicherungsabschluss übernimmt die Versicherung keine neu entstandenen Kosten an. Das soll den Versicherer davor schützen, dass bereits vor Vertragsabschluss klar war, dass es zu einem Leistungsfall kommen würde. Informieren Sie sich daher vor Vertragsabschluss möglichst genau über die Wartezeit, da diese von Versicherung zu Versicherung variierten kann. Gut zu wissen ist zudem, dass etwa Gewerkschaftsmitglieder bereits über eine Berufsrechtsschutzversicherung verfügen.