Zuletzt aktualisiert am 10.01.2025 um 15:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
In dem seit Jahren anhaltenden Diskurs zum Lehrkräftemangel fordern Lehrerverbände und Experten ein Umdenken der Politik, um den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden. Hierbei geht es in erster Linie darum, das bestehende Bachelor-Master-System zu überdenken und im Rahmen des Lehramtsstudiums zum Staatsexamen zurückzukehren.
Fehlorientierungen korrigieren
Hinsichtlich der langfristigen Maßnahmen zur Bekämpfung des Lehrkräftemangels fordern besonders die Lehrerverbände eine umgehende Rückkehr zum Staatsexamen im Lehramtsstudium auf umfassender Ebene in allen Bundesländern. Die vorhergehenden Umstrukturierungen mit der Einführung des Bachelor-Master-Systems hätten eher kontraproduktive Auswirkungen hervorgerufen, da sich in diesem Zusammenhang der Eintritt in das Referendariat unnötig verzögere, so der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Stefan Düll, gegenüber den Medien. Als unerwünschte Folge würden zudem viele Studenten und Studentinnen im Verlauf ihres beruflichen Werdegangs andere Wege einschlagen.
Eine derartige Auffassung vertrat auch die Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Susanne Lin-Klitzing, die sich ebenfalls für eine Rückkehr zum Staatsexamen aussprach. Das ein erheblicher Teil der Studierenden nicht beim Lehramtsstudium verbleiben würde, sei eine grundlegende Fehlorientierung, die auf das bestehende Bachelor-Master-System zurückzuführen sei und dringend korrigiert werden müsse. Nur das Staatsexamen würde eine zielgerichtete, auf den Lehrberuf ausgerichtete Entscheidungsfindung gewährleisten und führe letztendlich dazu, dass die Studierenden für das Lehramt zur Verfügung stünden. Hierfür bedarf es einheitlicher Regelungen und ein über zwei Jahre andauerndes Referendariat in allen Bundesländern.
Lehramt grundsätzlich attraktiver gestalten
Generell kann der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes die Umstellungen auf das Bachelor- und Mastersystem durchaus nachvollziehen, sieht aber allein in der zumeist sich verlängernden Studienzeit eine Hauptproblematik. Fest steht, dass es verschiedenste Lösungsansätze bei der Bekämpfung des Lehrkräftemangels gibt. Für Daniel Merbitz, Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaften (GEW), ist auch der Umstand zu berücksichtigen, dass für viele junge Menschen der Beruf einfach nicht attraktiv genug sei. Hinzu käme noch der Abbau von Studienplätzen, die im Widerspruch zu den steigenden Zahlen von Schülerinnen und Schülern stünden. Merbitz verwies gegenüber der Presse auf das von der GEW im letzten Jahr erarbeitete 15-Punkte-Programm gegen den Lehrkräftemangel, welches etliche Kriterien berücksichtigen würde.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema
- Die Zeit (online)
- ZDF (online)
- Deutschlandfund
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