Zuletzt aktualisiert am 13.02.2025 um 19:54 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
In einem Aktionszeitraum, der noch bis zum 24. November andauert, bekräftigt die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mit bundesweiten Aktionen ihre Forderung nach einer gleichen Entlohnung für alle ausgebildeten Lehrkräfte. A 13 für Beamte, beziehungsweise E 13 für Angestellte soll zukünftig als einheitliche Mindestbesoldung gelten. Um den Druck auf die Landesregierungen zu erhöhen, schloss sich in Bayern der dortige Elternverband den Forderungen an.
Den Lehrerberuf attraktiver machen
Die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe ließ in Frankfurt im Rahmen einer Pressekonferenz keinen Zweifel daran, dass die Gewerkschaft mit den zahlreichen bundesweiten Aktionen die jeweiligen Landesregierungen zum Handeln bewegen möchte. Tepe vertrat die Ansicht, dass eine deutlich bessere Besoldung von Lehrkräften, besonders an den Grundschulen, aber in vielen Bundesländern an weiterführenden Schulen, zur Steigerung der Attraktivität des Lehrerberufs führen würde und so ein wirkungsvolles Instrument gegen den erheblichen Lehrermangel in der Bundesrepublik sei.
Die Forderung der GEW nach einer gleichwertigen Bezahlung in allen Schulformen hat in einigen Bundesländern schon zu Teilerfolgen geführt. In Berlin und Brandenburg werden, allerdings noch mit Einschränkungen, Lehrer an den Grundschulen nach A 13/E 13 besoldet. Nordrhein-Westfalen hatte unlängst angekündigt, in Zukunft die Lehrer an den Grundschulen und an den Schulen der Sekundärstufe I ebenfalls nach A 13 zu entlohnen. Der bayerische Elternverband unterstützt die Gewerkschaftsforderungen nach einem deutlichen Plus an Attraktivität für den Lehrerberuf an den Grund- und Mittelschulen.
Gleichwertige Arbeit muss gleich bezahlt werden
Die Gewerkschaftsvorsitzende mahnte weiter an, dass viel mehr Gelder als bislang in die Bildung fließen müssen, um einen Bruch innerhalb der Gesellschaft zu vermeiden. Bereits in den Kindertagesstätten und Grundschulen werde die Basis für ein gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein in einem selbstbestimmten Leben geschaffen, so Tepe. „An den Schulen der Bundesrepublik werde zwar nicht überall die gleiche Arbeit geleistet, aber gleichwertige Arbeit, die dann auch gleich bezahlt werden müsse!“
90 Prozent der Grundschullehrkräfte sind Frauen. Durch die schlechtere Entlohnung sieht Marlis Tepe auch eine allgemeine geschlechtliche Diskriminierung. Die Kritik der GEW-Vorsitzenden richtet sich in erster Linie an die Politik, die augenscheinlich der Auffassung sei, dass bestimmte pädagogische Arbeit, beispielsweise an den Gymnasien hochwertiger anzusehen sei als an den Grundschulen. Gleicher Ansicht ist offenbar der Philologenverband, welcher die GEW-Forderungen nach Gleichwertigkeit der Bezahlung nicht unterstützt, sondern seinerseits die Forderung nach einer A 14 Besoldung für alle Gymnasiallehrer anstrebt.
Die Argumentation hinsichtlich der Dauer der Lehrerausbildung biete in der heutigen Zeit keinen Anlass mehr, Lehrkräfte an den Grundschulen schlechter zu bezahlen, unterstrich Tepe. Unterdessen geht auch in anderen Bundesländern die Diskussion zur Thematik weiter. In Schleswig-Holstein wird innerhalb der neuen schwarz-gelben Landesregierung über die zukünftige Umsetzung beraten. In Baden-Württemberg sollen für 5000 Hauptschullehrerstellen Weiterbildungsmöglichkeiten geschaffen werden, um eine Besoldung nach A 13 zu ermöglichen. In Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen wurden bereits vor Jahren Lehrkräfte an Regional- und Mittelschulen in die A 13 Besoldung gehoben, ähnlich wie in Thüringen, wo eine Übereinkunft zwischen Finanzministerium und Gewerkschaften für eine zunächst 50-prozentige Anhebung von A 12 auf A 13 für Regelschullehrkräfte greift.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
- news4teachers.de: GEW-Forderung “A 13 für alle” mit bundesweiten Aktionen
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