Zuletzt aktualisiert am 29.09.2024 um 12:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Die Versorgungskasse hat ein neues Abrechnungssystem eingeführt. Dies sorgte zuletzt für ein großes Chaos bei der Verwaltung der Beamtenbeihilfe. Nun werden Abschläge gezahlt, bis das System wieder einwandfrei funktioniert.
Mehrere Wochen Wartezeit auf die Beihilfe
Insgesamt ca. 18.000 Beamte und Pensionäre aus NRW und Rheinland-Pfalz durften die letzten Wochen auf die Zahlung der Beihilfe warten. Darunter waren Erstattungen eingereichter Arztrechnungen oder andere Posten, für die die Versorgungskasse zuständig ist. Derzeit beträgt die Wartezeit auf die Erstattung einer Rechnung knapp 77 Tage. Miguel Freund, stellvertretender Vorsitzender der rheinischen Versorgungskasse in Köln, ist mit dieser Situation mehr als unzufrieden.
Das neue Abrechnungssystem weist noch Fehler auf
SAP hat das neue Abrechnungssystem entwickelt. Es wurde scheinbar nur oberflächlich getestet. In der neuen Software gab es plötzlich andere Abfragen zur Berechnung der Beihilfe. Das Einkommen des Ehepartners oder eine chronische Krankheit tragen unmittelbar dazu bei. Es müssen ab sofort also deutlich mehr Informationen und Daten in das System eingegeben werden als zuvor, berichtet der Manager Freund. Ein Pensionär klagt: “Hätte man das nicht alles besser planen können?” Immerhin wartet er seit einigen Wochen auf mehrere Tausend Euro.
Das Warten hat ein Ende
Um den Beamten und Pensionären weitere Unannehmlichkeiten zu ersparen, gibt es ab dem 31.01.2017 einen Abschlag auf die Beihilfe. Dieser soll in großer Höhe ausfallen und verhindern, dass weiterhin Privatgeld für Arztrechnungen ausgegeben wird. Krankenhausaufenthalte wären mit den Abschlägen ohne Probleme machbar, so Freund. Bei 100.000 Euro gibt es dann allerdings doch eine Einzelfallprüfung. Gerade bei größeren Operationen kommen leicht solche Beträge zusammen.
Mehr als 140.000 Anträge pro Jahr
Insgesamt betreut die Rheinische Versorgungskasse 30.000 Personen mit ihrer Beihilfe. Dies ist zwar nur ein kleiner Teil der insgesamt 250.000 Beamten und Pensionäre in NRW und Rheinland, doch trotzdem entstehen dadurch pro Jahr allein 140.000 Anträge für Beihilfe. Die betreuten Beamten kommen hauptsächlich aus dem Raum Mettmann bzw. Leverkusen. Andere größere Städte haben die Abrechnung und die Auszahlung der Beihilfe inzwischen selbstständig übernommen.
Gleich der Start des neuen Abrechnungssystems war nicht allzu positiv aufgefallen. Da am 01.11.2016 gestartet werden sollte, wurden bereits ab 15.10.2017 keine Anträge mehr mit dem alten System bearbeitet. Ein Rückstau wäre also auch bei einem funktionierenden System unausweichlich gewesen.
Bewertung abgeben
( Abstimmen)