Zuletzt aktualisiert am 30.09.2024 um 12:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten

In Brandenburg müssen jährlich rund 400 Stellen bei der Polizei neu besetzt werden. Um eine ausreichende Anzahl qualifizierter Bewerbungen zu generieren, geht das Land neue Wege.

Ein Lösungsansatz des zuständigen Ministeriums ist das Werben um Nachwuchs im europäischen Nachbarland Polen. Nach vorliegenden Presseinformationen waren die ersten 15 polnischstämmigen Männer und Frauen bereits im Jahr 2015 zu Ausbildungszwecken eingestellt worden und absolvierten die Abschlussprüfung an der Polizeifachhochschule in Oranienburg. Ministeriumssprecher Ingo Decker bestätigte, dass im Rahmen der gezielten Einstellungskampagnen, 535 Bewerbungen für den mittleren und gehobenen Polizeivollzugsdienst aus dem Nachbarland Polen vorliegen.

Positives Feedback

Für das Transitland Brandenburg, mit einer über 250-Kilometer langen Grenze zu Polen, ist die Maßnahme ein kleiner, aber bedeutender Schritt. Die Werbeaktionen finden nach Auskunft von Ministeriumssprecher Decker Anklang in den polnischen Medien und auf entsprechend positionierten Internetseiten in polnischer Sprache. Wir erhalten eine äußerst positive Resonanz, so Decker. Durch zusätzlich in der Grenzregion verteilte Informationsblätter, die über die Laufbahnchancen bei der Polizei Brandenburg informieren, wird die Aktion intensiviert. Wir verfügen über Kollegen mit deutsch-polnischer Staatsangehörigkeit, die bereits im Grenzgebiet, beispielsweise bei der Bereitschaftspolizei in Frankfurt an der Oder, ihren Dienst verrichten, so Decker.

Der Sprecher erklärte, dass sich durch die explizite Lange Brandenburgs, häufiger Einsätze in der Grenzregion ergeben würden. Aber auch außerhalb dieses Bereichs sind polnischstämmige Beamte bereits mit polizeilich notwendigen Aufgaben betraut. Das Projekt zur Nachwuchsgewinnung ist nur ein Baustein, aber eine logische Fortsetzung der Zusammenarbeit beider Länder, die bereits im Jahr 2007 in einem Grenzgebäude des polnischen Swiecko ihren Anfang nahm. Im dortigen Polizeizentrum arbeiten auch der polnische Zoll und der Grenzschutz. Das von der Bundesrepublik und Polen ausgehandelte Polizeiabkommen aus dem Jahr 2015 garantiert diese Zusammenarbeit und die gegenseitige Personen-sowie Fahrzeugkontrolle durch Beamte aus beiden Ländern, auch auf fremden Hoheitsgebiet.