Zuletzt aktualisiert am 13.02.2025 um 19:54 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Das schleswig-holsteinische Finanzministerium weiß zu überraschen. An den Schulen des nördlichsten Bundeslandes herrscht derweilen ungläubiges Kopfschütteln. Mit einer Rund-E-Mail hatte das Finanzministerium die Lehrkräfte im Land dazu aufgefordert, entstehende, sogenannte geldwerte Vorteile, die sich Ihnen bei Inanspruchnahme des Schulkantinenessens ergeben, dem Direktorium zu melden. Die Schulleiter seien dann in der Verpflichtung, diese Angaben an die Finanzbehörden weiterzuleiten.
Die Aufforderung zur Meldung beinhalte laut Finanzministerium unentgeltlich bezogene Mahlzeiten oder auch von den jeweiligen Schulträgern subventionierte Kantinenessen. Der Vorsitzende des schleswig-holsteinischen Philologenverbandes, Jens Finger, hält das Bestreben der zuständigen Ministerin Monika Heinold (Grüne) für eine absurde Lächerlichkeit. An den Schulen gäbe es keine unentgeltlichen Mahlzeiten für das Lehrpersonal. In den Fällen von subventioniertem Kantinenessen handel es sich im Höchstfall um Beträge im Centbereich und dieses auch nur, wenn sich das Mittagessen in einem Kostenrahmen unterhalb von 3,23 Euro bewege. Allein dieser Fakt käme äußerst selten vor, so der Verbandsvorsitzende.
Kurioses, befremdliches Gebaren des Ministeriums
Das Finanzministerium mache sich absolut lächerlich, so Finger. Der gesamte Vorgang sei befremdlich und kurios. Das gesamte, angestrebte Meldeprozedere, welches einen immensen bürokratischen Aufwand mit sich ziehe, stünde in keinem Verhältnis zu den möglichen Einnahmen für das Land. Der Vorsitzende des Landesphilologenverbandes betonte weiter, dass es aus pädagogischer Sicht auch einen zusätzlichen Aspekt gäbe, wenn Lehrkräfte am gemeinsamen Schulessen teilnehmen würden. Sie würden als positiv zu bewertenden Nebeneffekt eine Aufsichtsfunktion ausüben, die dann auch als Teil des Schuldienstes zu werten wäre.
Ebenfalls unerklärlich und grotesk anmutend sei für den Verband die Wichtigkeitseinstufung seitens des schleswig-holsteinischen Finanzministeriums, die im Verteiler der Rund-E-Mail mit „hoch“ angegeben wurde. Eine merkwürdige Einschätzung, so Jens Finger. Da sich die Landesregierung seit geraumer Zeit für den Abbau der Bürokratie einsetzt und starkmacht, stehe diese Meldeaufforderung von Ministerin Heinold im krassen Widerspruch hierzu. Die Kommentare in den sozialen Medien und in der Presse sprechen Bände. Der Großteil spricht von einer Art Schildbürgerstreich oder vom bürokratischen Irrenhaus.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
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