Immer mehr befristete Stellen im öffentlichen Dienst erregen Kritik
Fast zehn Prozent der Stellen im öffentlichen Dienst sind befristet. Das kritisierte der Deutsche Beamtenbund (dbb). Vor allem in Ministerien würden inzwischen immer mehr Stellen nur auf Zeit ausgeschrieben.
Bundesregierung will Befristungen in der Wirtschaft reduzieren
Vor allem vor dem Hintergrund, dass die Bundesregierung sich eigentlich dem Ziel verschrieben habe, sachgrundlose Befristungen einzuschränken, befremde das Auftreten der öffentlichen Hand. Denn während im öffentlichen Dienst mittlerweile 9,5% der Stellen befristet sind, sind es in der freien Wirtschaft nur 7,1%. Insgesamt waren im Erhebungsjahr 2017 8,3% der Stellen in Deutschland befristet.
Immer mehr befristete Stellen in Ministerien
In den Ministerien der Bundesregierung werde inzwischen jede zweite Stelle nur noch befristet ausgeschrieben, kritisierte der dbb. Das Gesundheitsministerium schreibe gar 80% der Stellen nur noch zeitlich begrenzt aus. Der Staat habe als einziger Arbeitgeber die Möglichkeit, so der dbb-Vorsitzende Ulrich Silberbach, Stellen mit Verweis auf den nicht planbaren Etat der kommenden Jahre zu befristen.
Der dbb forderte nun, die Bundesregierung im Rahmen der gemeinsam mit dem Arbeitgeberverband Gesamtmetall ausgerichteten Veranstaltung „Sachgrundlose Befristung – Regelungsbedarf oder Doppelmoral?” dazu auf, die Befristungen in den eigenen Ministerien und Einrichtungen stark zu reduzieren. Erst danach seien Gesetzesvorhaben, die der Wirtschaft ähnliche Regeln auferlegten, glaubwürdig durchsetzbar.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
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