Zuletzt aktualisiert am 05.10.2024 um 4:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 3-4 Minuten
Das Auswärtige Amt proklamiert für diesen Beruf, dass man die deutsche Außenpolitik aktiv mitgestalte. Unter anderem pflegt man ausländische Beziehungen, vertritt deutsche Interessen im Ausland und kümmert sich um nachhaltige Entwicklung. Das Einsatzgebiet des höheren Auswärtigen Dienstes ist äußerst umfassend. Auch Aspekte der Umweltpolitik, Kulturpolitik und Bildungspolitik fallen in diesen Tätigkeitsbereich.
Arbeitsalltag:
Als Arbeitnehmer des höheren Auswärtigen Dienstes ist man die ersten zehn Jahre ständig auf Reisen. Ziel dieser Maßnahme, ist das Aneignen möglichst vieler kultureller Kompetenzen. Nicht selten wird man im höheren auswärtigen Dienst gleich zu Beginn in ein Entwicklungsland geschickt. Hier bekleidet man dann beispielsweise das Amt eines Pressereferenten. Nach einem solchen Aufenthalt geht es dann oftmals wieder zurück in die Heimat in eine der Zentralen in Berlin oder Bonn. Je nach Präferenzen kann dann beispielsweise auch in der deutschen Botschaft Arbeit gefunden werden. Die Zeitspanne pro Auslandsaufenthalt beträgt meisten zwischen zwei und drei Jahren und ist damit relativ kurz.
Nach den längeren Auslandsaufenthalten kristallisieren sich dann bereits kulturelle Präferenzen heraus. War man beispielsweise mehrere Jahre in China unterwegs und spricht Mandarin oder einen der unzähligen dort ansässigen Dialekte, ist ein zweiter Einsatz in diesem Land äußerst wahrscheinlich.
Neben den kulturellen Kompetenzen wird viel Wert auf Personalführung im höheren auswärtigen Dienst gelegt. Schon früh wird man dazu angeleitet, Personalverantwortung zu übernehmen. Vor allem an Auslandsvertretungen kommt man um diese Verantwortung nicht herum. Dort werden Beschäftigte im Auswärtigen Dienst oftmals als Leiter von Rechts- oder Konsularreferate eingesetzt.
Ablauf der Ausbildung:
Vor Ausbildungsbeginn muss jeder potenzielle Anwärter zunächst ein Vorverfahren durchlaufen. Zu diesem ist man nach Rücksendung der Bewerbungsunterlagen berechtigt. Danach kann man an einem sogenannten ‚Pre-Screening‘ teilnehmen. Dieser Test wird online am PC durchgeführt und kann von zu Hause erledigt werden. Die dafür notwendigen Zugangsdaten erhalten die Teilnehmer per Mail.
Danach erfolgt ein schriftlicher Test. Dieser dient dazu, der Allgemeinbildung und den Sprachkenntnissen des Bewerbers auf den Zahn zu fühlen. Unter anderem wird der Bewerber gebeten, die politische Stellung der Bundesregierung zu kritischen Themen darzulegen und argumentativ zu untermauern. Natürlich werden auch Englisch- und Französischkenntnisse geprüft, wobei anstelle von Französisch auch eine andere Sprache gewählt werden kann. Ebenfalls geprüft wird die Allgemeinbildung, sowie Völkerrecht, Europarecht und Staatsrecht. Zum Abschluss wird der Bewerber dann noch einem psychologischen Eignungstest unterzogen.
Das Auswahlverfahren findet normalerweise jährlich zwischen Juli und Oktober statt. Diejenigen Bewerber, die die ersten beiden Einstellungstests bestanden haben, dürfen danach den dritten Test absolvieren. Dieser wird mündlich abgehalten und besteht aus einem Vorstellungsgespräch, einem Einzelgespräch, einem Kurzplädoyer und einem Rollenspiel in der Gruppe. Hat man als Bewerber alle Tests erfolgreich absolviert, wird man nach Abschluss des Einstellungsverfahrens recht schnell informiert.
Ausbildungsinhalte:
Eine eigentliche Ausbildung gibt es für den höheren auswärtigen Dienst nicht, da die Bewerber bereits mindestens über einen Masterabschluss verfügen müssen. Allerdings werden die angehenden Beamten im höheren auswärtigen Dienst durch einen 14-monatigen Vorbereitungsdienst auf den rauen Alltag vorbereitet. Jährlich werden so zwischen 35 und 45 sogenannte Attachés in Berlin vorbereitet. Während dieses Vorbereitungsdienstes wird der Status des Beamten auf Widerruf gewährt und man erhält Anwärterbezüge. Nach den 14 Monaten endet der Vorbereitungsdienst dann mit einer schriftlichen und mündlichen Prüfung. Der Vorbereitungsdienst selbst ist aufgebaut wie duales Studium. Praxis und Theorie finden im Wechsel statt.
Berufsanforderungen:
- hervorragende intellektuelle Fähigkeiten
- soziale und interkulturell Kompetenzen
- mindestens einen Master oder eine gleichwertige Ausbildung
- im Besitz einer deutschen Staatsangehörigkeit
- sehr gute Englischkenntnisse
- sehr gute Sprachkenntnisse in einer weiteren Fremdsprache
- politische Gewandtheit
- gesundheitliche Eignung (Feststellung durch einen Amtsarzt)
- uneingeschränkte weltweite Versetzungsbereitschaft
Der höhere auswärtige Dienst stellte extrem hohe Anforderungen an seine Bewerber. Nur die Besten der Besten sind geeignet für diesen anspruchsvollen und verantwortungsvollen Beruf. Wer sich für diese Laufbahn entscheidet, muss sich über die Auswirkungen im Klaren sein. Man ist ständig in der ganzen Welt unterwegs und verweilt nie länger als drei Jahre am gleichen Standort. Solch ein Leben ist daher nur schwer mit einer Familie vereinbar.
In jedem Fall ist es zudem ratsam, sich vor Antritt einer Ausbildung für den höheren auswärtigen Dienst, Gedanken über eine Dienstunfähigkeitsversicherung für Beamtenanwärter zu machen. Sie bietet vielfältige Leistungen und sichert im Fall der Fälle sehr gut ab. Informieren Sie sich hier auf unserer Webseite: Dienstunfähigkeitsversicherung Beamtenanwärter.
Gehaltsvorstellungen:
Je nach Auslandszuschlag kann man als Legationsrat/Legationsrätin, A13, Erfahrungsstufe 1, verheiratet, 2 Kinder bis zu 11.515,34 Euro verdienen. Die Auslandszuschläge sind nach Zonen gegliedert und reichen von 1 bis 20.
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