Zuletzt aktualisiert am 03.12.2024 um 19:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Es ist noch gar nicht allzu lange her, da wurde die verbindliche Laufbahnempfehlung für Kinder abgeschafft. Viele Eltern empfanden damals die bindende Laufbahnempfehlung der Lehrer als ungerecht und nicht zukunftsweisend. Mittlerweile geht aufgrund der Abschaffung der Laufbahnempfehlung in Sachsen-Anhalt fast jedes zweite Kind nach der Grundschule auf das Gymnasium. Über kurz oder lang sind die Universitäten diesem Ansturm nicht gewachsen. Deshalb plädiert CDU-Fraktionschef Schröder nun darauf, dass die Empfehlung der Lehrer bezüglich der Schulart wieder binden wird.
Mehr Kinder für Sekundarschulen
Die sogenannte Verakademisierung Deutschlands ist ein ernstzunehmendes Problem. Diese Meinung vertritt auch der Fraktionschef der SPD, denn ginge es allein nach ihm, würden künftig wieder mehr Schüler auf die Sekundarschule gehen. Er ist der Meinung, dass sich die Ansicht bezüglich der „Regelschule“ zu sehr verschoben hat. Die Regelschule soll nicht das Gymnasium sein, sondern die Sekundarschule. Während eines Interviews in der „Mitteldeutschen Zeitung“ forderte er deshalb dazu auf, wieder die verbindliche Laufbahnempfehlung der Lehrer einzuführen. Seiner Meinung nach solle man so wieder die Sekundarschulen stärken, die aufgrund des Trends zur Gymnasiallaufbahn, überdurchschnittlich viele Schüler eingebüßt hat.
Handwerkskammern für die Wiedereinführung
Aufgrund des Gymnasial-booms bleiben vor allem viele handwerkliche Berufe ohne Nachfolger. In den Köpfen vieler Eltern scheint der Gedanke, dass nur eine akademische Laufbahn erstrebenswert ist, fest verankert zu sein. Die Handwerkskammer Halle und der Philologenverband Sachsen-Anhalt sprachen sich ebenfalls für die Wiedereinführung der Laufbahnempfehlung aus. Abgeschafft wurde die Laufbahnempfehlung in Sachsen-Anhalt 2011 durch den Koalitionsvertrag von SPD und CDU. Ein Fehler, wie Schröder nun einräumte.
Helikoptereltern und die Laufbahnempfehlung
Über die Abschaffung der Laufbahnempfehlung waren vor allem einige besorgte Elternteile sehr erfreut, denn es wurde ihren Kindern sozusagen ein Stein auf der akademischen Laufbahn aus dem Weg geräumt. Immer wieder erlebt man, dass sich Eltern mit der Beurteilung ihrer Kinder nicht zufriedengeben. Seitens der Lehrer ist die Entscheidung ein Kind nicht aufs Gymnasium zu schicken nicht immer einfach. Auf den Kindern lastet bereits in jungen Jahren ein gewisser Erfolgsdruck und es wird in vielen Fällen „erwartet“, dass es das Kind aufs Gymnasium schafft. Auch deshalb soll, laut Schröder, die Laufbahnempfehlung wieder bindend sein. Das Gymnasium soll seinen Ruf als „Standardschule“ wieder verlieren.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
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