Zuletzt aktualisiert am 04.11.2024 um 7:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Chinas Schulen haben alles unter Kontrolle. Zahlreiche Überwachungskameras beobachten und registrieren das Verhalten der Schüler. Eine alltägliche Rundum-Kontrolle, die ihresgleichen sucht. Es wird vermerkt, wer welche Bücher ausleiht, wer zum Unterricht zu spät erscheint und wie aufmerksam dem Lehrer zugehört wird.
Die „intelligente“ Schule nach den Vorgaben der chinesischen Staatsführung ist längst Realität. So braucht es beispielsweise beim Mittagessen keine langen Warteschleifen oder Bestellvorgänge. Statt Mensakarte stellen sich die Schüler einfach vor einen Kontrollmonitor, welcher per Gesichtserkennens-Scann alle notwendigen Daten erfasst und das bereits in der Vorwoche ausgewählte Menü in Auftrag gibt. Das System generiert so alle wichtigen Aufzeichnungen zum Thema Ernährung, erstellt Vorschläge zur Optimierung der Nahrungsaufnahme und übermittelt entsprechende Berichte an Lehrer sowie die Eltern der Schüler.
Lernverhalten und Diagnostik
Bei Schulbeginn wird der Haupteingang geschlossen. Verspätete Schüler müssen durch einen Nebeneingang mit Gesichtserkennungssystem das Schulgelände betreten. Die Lehrkräfte erhalten dann umgehend eine Kurznachricht auf ihrem Smartphone und können über ein spezifisch geführtes Kontensystem einsehen, welche Schüler nicht rechtzeitig zum Unterricht erschienen sind. Die Klassenräume sind modern ausgestattet. Besonders aufmerksam sind die zahlreich installierten Überwachungskameras. Dem intelligenten System mit modernsten Software-Analyse-Programmen entgeht kein Gesichtsausdruck. Mimik und Gestik der Schüler werden zusammengefasst und Hinweise zum Lernverhalten erstellt.
Die von der chinesischen Parteiführung groß angelegte Probestudie läuft seit einiger Zeit an einer Oberschule in der Millionenstadt Hangzhou. Nach Angaben der Schulleitung ist die „intelligente“ Schule eine Art aktives Management-System, welches bald an vielen Schulen Chinas zum Einsatz kommen soll. Über die Softwareanalyse zum Lernverhalten der Schüler per Gesichtserkennung wurden durchaus kontroverse Diskussionen geführt und es regte sich sogar mediale Empörung. Die Verantwortlichen setzten das Projekt zeitweilig aus und führten an, dass sich das Programm noch in der Entwicklungsphase befände, man aber der Überzeugung sei, mit derartigen Lösungen den Weg für die Schule der Zukunft zu ebnen.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
- zeit.de – Chinesische Schulen überwachen Schüler per Uniform
- golem.de – Chinesische Lehrer überwachen Gehirnwellen ihrer Schüler
- deutschlandfunk.de – Chinas intelligenter Schule entgeht nichts
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