Zuletzt aktualisiert am 17.01.2025 um 3:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Der Deutsche Beamtenbund (dbb) verweist darauf, dass in den nächsten Jahren etwa 1,3 Millionen Beschäftigte in den Ruhestand gehen werden. Zeitgleich geht innerhalb Deutschlands die Anzahl der jungen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer prozentual zurück. Dieses erfordere deutlich mehr Investitionen in den öffentlichen Dienst und erhöhte Anstrengungen im Bereich der Personalgewinnung.
Rückgang junger Beschäftigter im öffentlichen Sektor
Der im letzten Jahr veröffentlichte Report der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) „Government at the Glance 2021“ hat aufgezeigt, wie der demografische Wandel sich auf die Personalstrukturen der öffentlichen Arbeitgeber auswirkt. Das Absinken des Anteils der Beschäftigten im Alter zwischen 18 und 34 Jahren allein im öffentlichen Sektor der Bundesrepublik zeigt klare Tendenzen. Betrug die Anzahl der jungen Arbeitskräfte im Jahr 2015 noch 30 Prozent, so waren es im Jahr 2020 lediglich noch 17 Prozent. Nach dem Statistikbericht der OECD der höchste Rückgang aller Mitgliedsstaaten im Geltungsbereich der Organisation und eine eher gegenläufige Entwicklung, wird die Tatsache berücksichtigt, dass 19 der Mitgliederländer den Anteil der jungen Beschäftigten bei den öffentlichen Arbeitgebern erhöhen konnten.
Staatsdienst personell zukunftsfest ausrichten
Auch im Hinblick auf den Gesamtanteil der Beschäftigten im Staatsdienst rangiert Deutschland im europäischen Vergleich mit 10,63 Prozent wesentlich hinter dem Durchschnitt der OECD-Mitgliedsstaaten, der 17,25 Prozent beträgt. Hier behaupten vor allem die skandinavischen Länder wie Schweden mit 28,66 Prozent, Dänemark mit 27,61 Prozent oder auch Finnland mit 24,24 Prozent in den Führungspositionen. Nach Auffassung des Bundesvorsitzenden des dbb, Ulrich Silberbach, sprechen die Zahlen im Raum der OECD eine deutliche Sprache und zeigen auf, dass Deutschland seinen Staatsdienst im Personalbereich zukunftsfest machen muss. Der Fakt, dass bereits jetzt in den Ländern, Kommunen und beim Bund rund 300.000 Beschäftigte fehlen würden, verlieh den Worten Silberbachs Nachdruck und verlange von den politisch Verantwortlichen die Umsetzung der vorgegebenen Aufgaben.
Steigende Aufgaben und Ansprüche
Der dbb-Vorsitzende mahnte an, dass ein hoher Preis zu zahlen sei, verschließe die Politik weiter die Augen vor der aktuellen Situation. Allein angesichts des anhaltenden Fachkräftemangels, der ökologischen Umgestaltung der Wirtschaft und der Digitalisierung stünden enorme Aufgaben bevor. Ohne eine fundamentale Aufrüstung und Verbesserung des öffentlichen Dienstes mit Personal, Ausstattung sowie erforderlicher Technik, könnten der Bundesrepublik in allen entscheidenden zukunftsrelevanten Sparten wie der Bildung, der Innovation und auch der Konjunktur erhebliche Defizite drohen. Dies sei politisch verantwortungslos, so der dbb-Chef.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema
1. statista
2. VLWN
3. Haufe.de
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