Die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst und die Länder haben endlich ein Ende gefunden. Das Ergebnis dürfte erfreuen.
Nach Wochen des Streiks und der Verhandlungen haben haben sich der öffentliche Dienst der Länder und die Verhandlungsführer der Gewerkschaften endlich geeinigt. Vergangenen Samstag kam der Tarifstreit in Potsdam endlich zu einem Ende. 15 Bundesländer (mit Ausnahme von Hessen) können sich über ein großartiges Ergebnis der aktuellen Tarifrunde freuen.
„Bestes Ergebnis seit Jahren“
Über 33 Monate hinweg sollen die Gehälter um insgesamt acht Prozent angehoben werden. Damit liegt das Ergebnis weit über den Forderungen der Gewerkschaften. „Das ist das beste Ergebnis seit vielen Jahren und ein guter Tag für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes“, erklärte der Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di Frank Bsirske. Zudem bezeichnete er das Ergebnis als „eine positive Nachricht für alle Bürgerinnen und Bürger, die auf gute öffentliche Dienstleistungen angewiesen sind“. Von dem Ergebnis der Tarifverhandlungen profitieren sowohl Berufseinsteiger als auch die alten Hasen im öffentlichen Dienst. „Damit haben wir die Attraktivität des öffentlichen Dienstes für Fachkräfte und Berufseinsteiger nachhaltig verbessern können. Das ist ein Erfolg für beide: Gewerkschaften und Arbeitgeber.“, so Bsirske.
Ergebnis im Überblick
Das Ergebnis ist einfach wie erfolgversprechend. Über eine Laufzeit von 33 Monaten sollen die Gehälter um insgesamt acht Prozent angehoben werden. Hintergrund der langen Laufzeit sei die Planungssicherheit für alle Beteiligten.
Die Gehälter sollen in drei Schritten steigen:
- zum 1. Januar 2019 um 3,2 Prozent
- zum 1. Januar 2020 nochmals um 3,2 Prozent
- zum 1. Januar 2021 um weitere 1,4 Prozent
Bei den angegebenen Prozentzahlen handelt es sich um das Gesamtvolumen der geplanten Gehaltserhöhungen. Dies bedeutet, dass die finanziellen Anpassungen im Einzelnen von den Angaben abweichen können. Diejenigen, die nicht von besonderen Vereinbarungen betroffen sind, erhalten ebenfalls über eine Laufzeit von 33 Monaten eine Erhöhung insgesamt acht Prozent.
- zum 1. Januar 2019 um 3,,01 Prozent
- zum 1. Januar 2020 nochmals um 3,12 Prozent
- zum 1. Januar 2021 um weitere 1,29 Prozent
Ende der Laufzeit des Tarifvertrages ist der September 2021, dann gilt es in erneuten Tarifverhandlungen weitere Gehaltsanpassungen auszuhandeln. Die finanzielle Belastung der Tariferhöhungen für die Länder wird auf über 7 Milliarden Euro beziffert.
Lediglich das Tarifziel für die angestellten Lehrkräfte der Länder sei nicht erreicht worden. Hier gelte es nun, Nachverhandlungen einzuleiten. Zumindest sei aber bisher eine Angleichungszulage von 105 Euro zum Anfang 2019 ausgehandelt worden.
Bedeutung für Beamte
Die Tarifverhandlungen für die Beamten und Pensionäre sind zum jetzigen Zeitpunkt noch im Gange. Allerdings ist zu erwarten, dass die Ergebnisse der Tarifrunde der Länder auch auf die über 2 Millionen Beamte und Pensionäre übertragen werde. Somit sei laut dem Verhandlungsführer des Beamtenbundes dbb Ulrich Silberbach zumindest in eine Bereichen eine Konkurrenzfähigkeit auf Höhe der Privatwirtschaft erreicht worden.
Zu Beginn der Verhandlungen hatten die Gewerkschaften für die Beamten eine Erhöhung der Bezüge um sechs Prozent, mindestens aber um 200 Euro gefordert.
Das Ende der Tarifrunde stellt für alle Beteiligten einen Erfolg dar. Vor allem Berufseinsteiger können von den Lohnerhöhungen profitieren. Wie die Verhandlungen für Lehrer und Beamte ausfallen, bleibt abzuwarten. Jedoch ist auch hier ein ähnlich gutes Ergebnis in Sicht.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
- tagesschau.de – Beschäftigte bekommen acht Prozent mehr
- Spiegel Online – Das bedeutet die Tarifeinigung für die Beschäftigten
- ver.di – Abschluss bei Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder: Deutlich mehr Geld für untere und mittlere Lohngruppen, Pflegekräfte und Einsteiger / Bsirske: Bestes Ergebnis seit vielen Jahren
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