Zuletzt aktualisiert am 05.12.2024 um 11:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Nach monatelangen Verhandlungen konnte man sich bezüglich der tariflichen Änderungen nun endlich einigen. Mehr als zwei Millionen Angestellte sind von der Tarifänderung betroffen. Von einer angestrebten Lohnerhöhung von ehemals 6 % ist die tatsächliche Erhöhung gar nicht so weit entfernt. Die Bundestarifkommission ver.di nahmt das Angebot von insgesamt 4,75 % vergangenen Dienstag an. Die Erhöhung soll in zwei Schritten erfolgen. Zunächst sollen rückwirkend zum 1. März 2,4 % mehr gezahlt werden und zum 01.02.2017 dann nochmals 2,35 % hinzukommen. Damit fällt die Lohnerhöhung deutlich höher aus, als das ursprüngliche Angebot der Arbeitgeber von knapp 3 Prozent.
Betriebliche Altersvorsorge
Auch in puncto betrieblicher Altersvorsorge konnte eine Übereinkunft erzielt werden. Bundesinnenminister de Maizière empfand die Einigung als „schwierig, aber gut“. Er leitete die Verhandlungen in Potsdam. Auch Verdi gibt sich zufrieden. Verdi-Chef Bsirske sprach von einer „deutlichen Reallohnverbesserung“. Generell geben sich alle Parteien sehr zuversichtlich. Es fielen Worte wie „Meilenstein“, „spürbare Einkommensverbesserung“ und „substantieller Erfolg“.
Neben der Lohnerhöhung wurde auch eine Erhöhung der Beiträge für die betriebliche Altersvorsorge vereinbart. Diese Erhöhung tritt jedoch nur dann in Kraft, wenn die zuständige kommunale Versorgungskasse in finanzielle Engpässe gerät. Innerhalb von 3 Jahren sollen die Beiträge um insgesamt 1,2 % steigen. Betroffen von diesen Zusatzbeiträgen sind Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Wiesbaden und Brandenburg. Hier haben die Versorgungskassen nämlich finanzielle Engpässen zu managen.
Geldsegen für Azubis, aber weniger Weihnachtsgeld
Die Kosten, die die Einigung verursachen wird, belaufen sich derzeit geschätzt auf etwa 700 Millionen Euro. Diese werden maßgeblich vom Bund getragen werden müssen. Hinzu kommen jedoch noch die Kosten, die die Anwendung der neuen Regelungen auf Beamte und Soldaten mit sich bringen wird. Zusammen mit diesen Kosten belaufen sich die Kosten für die kommenden zwei Jahre auf knapp sechs Milliarden Euro. Für die Anwendung der Lohnerhöhung wurden vergangenen Donnerstag die Tätigkeiten und Qualifikationen der Angestellten neu bewertet und in die neuen Lohngruppen übertragen. Durch diese Maßnahmen werden viele Arbeitnehmer hochgestuft und verdienen deutlich besser. Die Kosten für die Kommunen belaufen sich auf etwa 680 Millionen Euro. Allerdings soll ein Teil dieser Kosten auch von den Beschäftigten getragen werden. Daher wird ein Teil der Erhöhung vom Weihnachtsgeld abgezogen. Auch Auszubildenden dürfen sich über ein wenig mehr Geld freuen. Insgesamt bekommen sie 65 Euro mehr. Diese Erhöhung soll, wie auch die Erhöhung für die Angestellten, in zwei Stufen erfolgen. Insgesamt kann die Lohnverhandlung dieses Mal als voller Erfolg für die Arbeitnehmer gesehen werden.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
- jungewelt.de – Öffentlicher Dienst: Tarifabschluss besiegelt
- tagesspiegel.de – Knapp fünf Prozent mehr Lohn
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