Zuletzt aktualisiert am 12.02.2025 um 15:54 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Die Corona-Pandemie hat es aufgezeigt. Vor der Krise war im Bereich des öffentlichen Dienstes die Beschäftigungsmöglichkeit des „Homeoffice“ eher die Ausnahme und überhaupt nur jedem/jeder zweiten Beschäftigten zugänglich. Vorgesetzte standen der Maßnahme zumeist äußerst skeptisch und ablehnend gegenüber. Vielerorts fehlt es an den technischen Voraussetzungen. Mit der Thematik setzte sich eine Umfrageanalyse von Forschungsexperten/-innen des Institutes für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaften (IMVR) an der Universität in Köln auf der Internetplattform „LinkedIn“ auseinander.
Die Folgen des „Lockdowns“ in der Corona-Krise trafen auch den öffentlichen Dienst relativ unvorbereitet. So gab die überwiegende Mehrheit (58,8 Prozent) innerhalb der Umfragestudie an, vor der Pandemie noch keinerlei Erfahrungen bei der Arbeit im „Homeoffice“ gesammelt zu haben. Vor allem die mangelnde Unterstützungsbereitschaft oder eine ausreichende Schulung der Führungskräfte seinen für 80 Prozent der Befragten hierfür verantwortlich. Auch die oftmals nicht vorhandenen technischen Voraussetzungen spielten in diesem Bereich eine wesentliche Rolle. Nach Aussage eines Großteils der Befragten sei die mangelnde Initiative der Führungsverantwortlichen ein Hauptgrund dafür, dass bislang wenig Arbeiten im „Homeoffice“ möglich waren. Die Vermutung: Etliche Führungskräfte hätten augenscheinlich Vorbehalte, dass die Beschäftigten zu Hause das vorgegebene Arbeitspensum nicht erfüllen würden.
Strategische Überlegungen und wesentliche Herausforderungen
Doch die Umfrage brachte auch positive Aspekte zum Vorschein und rund 41 Prozent der Befragten hatten auch schon vor der Corona-Krise Erfahrungen mit der Arbeit im „Homeoffice“. Die Studienteilnehmer/-innen aus dem Bereich des öffentlichen Dienstes führten in der Mehrheit an, dass ihre Behörden sich einer derartigen Beschäftigungsmöglichkeit gegenüber durchaus aufgeschlossen zeigten und diese als sinnvoll betrachten würden. Über 35 Prozent der Analyseteilnehmer/-innen seien über die dienst internen Regelungen einer Möglichkeit zur Arbeit im „Homeoffice“ informiert. 70 Prozent vertreten die Ansicht, dass ihr Arbeitgeber Strategien, Planungen und Voraussetzungen für die Beschäftigung von zu Hause aus umsetzt oder umsetzen möchte. Dennoch hält sich bei den Beschäftigten eine grundlegende Ansicht, nämlich, dass lange Anwesenheit bei der Arbeitsstelle als besonderes Engagement bewertet würden.
Über die Hälfte der Befragten sieht das Fernbleiben vom Büro als Hinderungsgrund für die Karrierechancen. Als wichtigste Herausforderungen für die Zukunft gelten bei den Beschäftigten des öffentlichen Dienstes eine gute technische Infrastruktur und eine fundierte Ausstattung für den Bereich der Arbeitsmöglichkeiten im „Homeoffice“. Hierzu zählen auch die Gewährleistung und der Zugriff auf entsprechende Informationen und die Nutzung von Software-Programmen, damit eigene digitale Endgeräte die Arbeit ermöglichen können. Es bedarf einer geregelten Kommunikation sowie der sozialen und persönlichen Kontakte. Eine weitere wichtige Voraussetzung seien die zu gewährleistenden Kinderbetreuungsmöglichkeiten oder wie in der Phase des durch Corona erzwungenen „Lockdowns“ ausreichende Zeitfenster für die Durchführung der „School at Home“.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema
- Ergebnisbericht der Studie – Homeoffice-und Präsenzkultur im öffentlichen Dienst in Zeiten der Covid-19-Pandemie
- deutschlandfunk.de – Beschäftigte fürchten um Karrierechancen
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