Zuletzt aktualisiert am 24.11.2024 um 11:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Eine neue Studie des Bundesarbeitsministeriums und der Deutschen Rentenversicherung offenbart im Grundsatz nichts Ungewöhnliches. Beamte sind im Alter gut versorgt und erhalten nahezu doppelt so viel Versorgungsbezüge wie Rentner der gesetzlichen Kasse.
Das polarisierende Thema der Altersarmut geistert immer mehr durch Gesellschaft und Medien. Die sozialen Sicherungssysteme sind am Limit und da die durchschnittlichen Altersbezüge der gesetzlichen Renten im Jahr 2017 nur bei etwa 876 Euro monatlich lagen, wird dieser wenig Mut machenden Umstand die Bürger auch in den kommenden Jahren entsprechend intensiv beschäftigen. Diese Sorgen ernst zu nehmen und aufzuschlüsseln, inwieweit alternative Möglichkeiten zur Gewährleistung einer vernünftigen Altersversorgung umzusetzen sind, sollte Aufgabe der Politik sein. Das Schüren von Missgunst und eine gesellschaftliche Spaltung ist allerdings fehl am Platz.
Soziale Verantwortung und Stärkung der betrieblichen Altersvorsorge
Die Kernaussage der neuen Studie schlüsselt auf, verbeamtete Beschäftigte in den alten Ländern der Bundesrepublik haben bereits im Lebensalter von Mitte 40 einen Versorgungsanspruch von etwas über 1.200 Euro. Angestellte erarbeiteten sich in einem vergleichbaren Zeitraum rund 520 Euro im Monat. Frauen erhalten bei gleicher Berücksichtigung von Lebensalter und Arbeitszeit immer noch weniger. Als Beamtinnen etwa 1.000 Euro und im Angestelltenverhältnis rund 480 Euro. Im Hinblick darauf, dass mehr als 20 Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung einbezahlt wurde, beziehen rentenversicherungspflichtige Männer mittleren Alters demnach 43 Prozent weniger Altersversorgung als vergleichbare Beamte.
In den neuen Bundesländern wirken sich die Unterschiede zwischen Beamtenpension und gesetzlicher Rente noch imposanter aus. Diese Diskrepanzen sind Ursache der völlig verschiedenen Zusammensetzung der Sicherungssysteme. Die gesetzliche Rente besteht aus dem sogenannten Modell der drei Säulen. Dieses wird gebildet von der staatlichen Rente, der betrieblichen Altersvorsorge und der privaten Absicherung. Im Segment der Beamtenversorgung ist die betriebliche Rente bereits eingebettet. Dadurch, dass nicht alle gesetzlich Rentenversicherten über die Zusatzsäule der betrieblichen Altersvorsorge verfügen, müssen diese sich allein auf das Element der staatlichen Rente verlassen. Eine enorme Lücke, die kaum zu schließen ist.
Außerdem begeben sich die Beamten in ein besonderes Dienst- und Treueverhältnis, verzichten auf das Recht des Arbeitskampfes und werden dafür entsprechend alimentiert. Viele Experten von Verbänden und Parteien warnen daher auch zunehmend vor aufkeimenden Neiddebatte. Die Fraktionen der Linken und der Grünen streben seit längerer Zeit eine vernünftige Rentenversicherung für alle an. Ein Vorbild hierfür könnte die bei unseren österreichischen Nachbarn gängige Erwerbstätigenversicherung sein. Vertreter der Sozialdemokraten setzen auf den Ausbau der Betriebsrente. Positionspapiere zur Umsetzung und gesetzlichen Angebotsfestigung hat auch der Arbeitnehmerflügel der Unionsparteien erarbeitet. Die Rente wird also Dauerthema bleiben.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
- Bundesministerium für Arbeit und Soziales – Rentenversicherungsbericht
- Merkur.de – Ungerecht? Beamte bekommen im Alter doppelt so viel wie normale Rentner
- Focus Money Online – Keine Sorge vor AltersarmutStudie enthüllt: Beamte bekommen im Alter doppelt so viel Geld wie normale Rentner
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