Zuletzt aktualisiert am 28.08.2024 um 0:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Am 21. September hatte Regierungschefin Angela Merkel alle Kultusminister/- innen der Bundesländer ins Kanzleramt geladen, um im Rahmen des Schulgipfels die Weichen für eine zügige Umsetzung der Digitalisierung an den Schulen zu stellen. Außerdem ging es um eine funktionsfähige Gewährleistung des Unterrichts im Zusammenhang mit den Maßnahmen während der anhaltenden Corona-Pandemie.
Im Zuge der Gespräche hatten sich die Länder und der Bund zunächst auf drei grundlegende Dinge geeinigt. Im Ergebnis standen hierbei die Bereitstellung von dienstlichen Laptops für alle Lehrkräfte, verantwortliche IT-Administratoren für alle Schulen und eine entsprechende Internetflatrate für alle Schüler/- innen. Nach Auffassung der Gewerkschaften, Verbände und des Beamtenbundes ein äußerst mageres sowie enttäuschendes Ergebnis. So kommentierte der dbb-Vizechef und Vorsitzende des Verbandes Deutscher Realschullehrer (VDR), Jürgen Böhm, dass es im Zuge der Umsetzungsmaßnahmen im schulischen Digitalisierungsbereich um weitaus mehr gehen würde als um die immer wiederkehrenden Forderungen nach der grundlegenden Ausstattung. Um die in der Bildung notwendige Digitalisierung endlich wirksam, nachhaltig und zuverlässig sicherzustellen, brauche es vor allem solide Rahmenbedingungen, transparente Finanzierungswege und die Erkenntnis, dass es sich bei einer derartigen Aufgabe um eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung gehe.
Hinlänglich definierte Standards und mangelnde Würdigung der Lehrkräfte
Der Verbandschef der Lehrkräfte für Berufsbildung (BvLB), Joachim Maiß, hielt nach dem Schulgipfel fest, dass ein leistungsstarkes WLAN-Netz, eine funktionstüchtige Cloud und eine zufriedenstellende Grundausstattung für Schüler/- innen sowie für die pädagogischen Fachkräfte lang definierte Standards und Forderungen bei der Umsetzung der Digitalisierung im Bildungsbereich sind. Nur durch die längst erwartete Ausstattungsgewährleistung könne man auch einen verlässlich agierenden Distanzunterricht im Zuge der Corona-Pandemie durchführen. Einige Forderungen seitens der Gewerkschaften und Verbände hatten sich im Vorwege auch spezifisch auf die durch die Coronakrise zu erwartenden Anforderungen in Hinblick auf das anstehende Winterhalbjahr gerichtet. So ging es um bundeseinheitliche Regelungen für den Einsatz von Luftfilteranlagen und CO2-Messgeräten an den Schulen.
Susanne Lin-Kitzing, Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes (DPhV), verwies darauf, dass bereits jetzt alle notwendigen Voraussetzungen an den Schulen sichergestellt werden müssten, die einen reibungslosen und hygieneangepassten Unterricht an den Schulen während des Winters ermöglichen würden. Hierbei ginge es um weitreichende Gesundheitsmaßnahmen, beispielsweise die Planung und Umsetzung entsprechender Lüftungskonzepte sowie deren Finanzierung. Aufgrund der aktuellen Infektionslage seien diese Punkte zu erfüllende Mindeststandards, so Lin-Kitzing. Vom Schulgipfel ebenfalls enttäuscht, zeigte sich der Verband Bildung und Erziehung (VBE). Dem Bundesvorsitzenden Udo Beckmann fehlte hierbei sämtliche Würdigung, Wertschätzung oder Anerkennung für die Lehrkräfte und die Schulleitungen, gerade angesichts des erhöhten Arbeitsaufkommens unter den schwierigen Bedingungen in Zeiten der Corona-Pandemie.
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