Zuletzt aktualisiert am 20.02.2025 um 23:54 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Der Vize-Vorsitzende des Deutschen Beamtenbundes (dbb), Friedhelm Schäfer, mahnte in einem Radio-Interview an, das Rentenversicherungssystem hinsichtlich seiner grundlegenden Problematiken zu reformieren. Die Einbeziehung der Beamtinnen und Beamten sei keine Lösung für eine solide Alterssicherung.
Die großen Problematiken innerhalb der Rentenversicherung seien ohne jeden Zweifel nicht dadurch zu lösen, dass Beamtinnen und Beamte in dieses Alterssicherungssystem mit einbezogen würde, erläuterte der dbb-Vize Friedhelm Schäfer in einer Radiosendung des Westdeutschen Rundfunks. Schäfer, auch Fachvorstand Beamtenpolitik im dbb, betonte im Rahmen der Diskussion, dass nicht zu vergessen sei, auch die Beamten/- innen würden einmal in das Alter kommen, wo diese Leistungen aus dem System erhalten würden. Bei der aktuellen, kontroversen Debatte müsse man sich einer gewissen Sachlichkeit bedienen, keinen Neid schüren und sich an Fakten orientieren.
Beamte/- innen leisten Anteil an der eigenen Altersversorgung
Seit jeher würden die Beamtinnen und Beamten einen Teil zu ihrer eigenen Alterssicherung beitragen, so Schäfer. Hierzu müsse man den Fakt berücksichtigen, dass die Beamtenbesoldung während der aktiven Dienstzeit um einen imaginären Durchschnittsbetrag, welcher ursprünglich einmal bei rund 7 Prozent lag, geringer ausfällt. Hierüber wird auch ein Anteil zur eigenen Alterssicherung aufgebaut. Der Staat hätte in diesem Zusammenhang die Verpflichtung gehabt, aus diesem Kapital entsprechenden Rücklagen zu bilden. Da die politisch Verantwortlichen diesem Umstand keine Rechnung getragen haben, hätte sich die heutige Situation ergeben. Ohne diese Versäumnisse wäre die Beamtenversorgung die am besten aufgestellte Alterssicherung in der Bundesrepublik.
Verantwortung liegt bei der Politik
Der dbb-Vize stellte klar, dass alleine die Politik für diese Fehler die Verantwortung trage und nicht die Beamtenschaft. Die Versäumnisse des Staates, über Jahre keine Versorgungsrücklagen oder kapitalstarke Fonds zur Alterssicherung aufzubauen, hätten die erheblichen Belastungen der heutigen Haushalte wesentlich besser gedeckelt, so Schäfer. Nun gehe es in erster Linie darum, sich den grundlegenden Problematiken des Rentensystems zu stellen, welches immer noch darauf angelegt ist, dass die Menschen 45 Jahre arbeiten würden, fortwährend einzahlen, um dann durchschnittlich nur 10 bis 12 Jahre Rentenleistungen zu beziehen. Alleine diese Situation habe sich längst verändert, da die Menschen glücklicherweise immer älter werden würden und somit auch länger Rente bezögen. Dieser fundamentale Umstand ist nicht zu lösen, indem man mit den Beamten/- innen zwar neue gute Kapitalgeber in das System aufnehmen würde, doch am Ende des Tages würden diese auch sehr gute Geldnehmer des Systems sein, da sie relativ hohe Rentenleistungen erhalten würden, so der Vize-Vorsitzende des Beamtenbundes.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema
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