25.08.2015; Darmstadt — Beamte fehlen scheinbar an allen Ecken und Enden. Das Polizeipräsidium in Südhessen scheibt bereits über 360.000 Überstunden vor sich her. Eine Abarbeitung dieser scheint aufgrund der immer neuen Tätigkeitfelder nahezu unmöglich. Nun soll zusätzlich noch die Bewachung der vielen anstehenden Asylunterkünfte, sowie diverse Einsätze bei Heimspielen in Darmstadt dazu kommen. Ratlosigkeit bezüglich der Bewältigung dieser Aufgaben bei den zuständigen Beamten.
Hessen für Beamte unattraktiv
Es gibt einen klaren Grund warum in Hessens Polizeipräsidium sich die Überstunden stapeln und das Personal sich minimiert. Hessen wir für viele Beamte schlichtweg unattraktiv, denn während es in anderen Bundesländern dieses Jahr zu Besoldungserhöhungen kommt, gehen die Hessen leer aus. Der einfach Grund: Hessen muss sparen. Zu der gehaltsmäßigen Nullrunde kommt auch noch eine 42-Stunden-Woche und 20% unbesetzte Stellen. Die freien Stellen werden vor allem durch die nun Pensionierten Beamten verursacht. Es besteht in Hessen zwar die Möglichkeit bis 63 beziehungsweise 64 weiter zu arbeiten, aber nur die allerweinigsten nehmen diese Möglichkeit war.
Beamte ausgebrannt
Laut eigener Aussage fühlen sich Hessens Beamte derzeit so gnadenlos verheizt wie lange nicht. Das sagen auch die Zahlen. Knapp 10% der 2000 Beamten sind mittlerweile dauerhaft dienstunfähig und können nur noch den Innendienst ausüben. Immer wieder wird die Situation der Beamten mit einer ausgebrannten Glühbirne verglichen. Ausgebrannt vor allem durch die ständigen Überstunden und die schlechte Bezahlung der Überstunden. Als Etat für Überstunden werden Südhessen knapp 120.000 Euro zur Verfügung gestellt, was bei der derzeitigen Überstundenanzahl knapp 30 Cent macht.
Und noch mehr Arbeit…
Die Darmstädter Beamten haben auch nicht zuletzt wegen dem Aufstieg des SV Darmstadt in die Bundesliga viel zu tun, sondern auch wegen den vielen Asylwohnheimen die aufgrund der derzeitigen Flüchtlingsmassen gebaut werden sollen. Überall werden Beamte zur Unterstützung benötigt, obwohl allein zur Bewältigung der Asylanträge zu wenig Personal verfügbar ist. Vor allem in Darmstadt selbst und in Bensheim, wo die neuen Flüchtlingsunterkünfte gebaucht werden sollen, wird es langsam eng. Doch nichts desto trotz gibt dich der Darmstädter Polizeipräsident Treusch mit der Aussage „Bei uns läuft der Laden“ zuversichtlich.