Zuletzt aktualisiert am 23.12.2024 um 7:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Nach den Erhebungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) waren im Jahr 2017 insgesamt rund 4,74 Millionen Menschen im Öffentlichen Dienst beschäftigt. Aus dem Personalreport des DGB geht damit hervor, dass sich die Anzahl der Mitarbeiter zwar erhöht habe, eine Trendwende aber noch nicht abzusehen sei. Nach genauer Auswertung der Zahlen des Statistischen Bundesamtes fordert der Gewerkschaftsbund weitere Maßnahmen von den politisch Verantwortlichen.
Scheinbar positive Entwicklungen
Seit dem Jahr 2008 konnte die fortlaufende Entwicklung bestätigt werden, dass in den einzelnen Bereichen des Öffentlichen Dienstes mehr Personaleinstellungen erfolgten. Allein für das Segment Sicherheit und Ordnung gab es im Jahr 2017 über 10.000 neue Stellen. Es folgte die Hochschulen mit einem Zuwachs von 8.600 und die Sparte der Kinderbetreuung bei den kommunalen Einrichtungen (8.000). Die Gesamtzahl der Neueinstellungen gegenüber dem Vorjahr stieg somit auf etwa 50.000. Nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes deuten die Zahlen zunächst auf eine positive Entwicklung, aber die Auswertungen im Personalreport zeigen auch deutliche Problematiken und Negativprozesse auf.
So stieg die Anzahl der befristeten Arbeitsverhältnisse erneut an und liegt in der Quote nun bei 15,6 Prozent, welches einen neuen absoluten Höchststand darstellt. Ein weiterer problematischer Faktor ist die Altersstruktur. Vergleicht man alle sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse in der Bundesrepublik, so finden sich im Öffentlichen Dienst deutlich mehr ältere Kräfte als jüngere. Blickt man in die Zukunft, so entsteht eine prekäre Situation, denn allein in den nächsten 10 Jahren werden 26,7 Prozent der Beschäftigten aus dem Öffentlichen Dienst ausscheiden. Innerhalb der nächsten 20 Jahre werden es sogar 55,9 Prozent sein.
Personalausstattung gefährdet Funktionalität
Der „Personalreport“ zeigt detailliert die Stärken und Schwächen der öffentlichen Arbeitgeber auf und gibt auch fundierte Expertenmeinungen zu den jeweiligen Teilbereichen wieder. Immer noch ist es schwierig, geeignete Nachwuchskräfte zu generieren. Quer- und Seiteneinsteiger sind oft nur unbedachte Notlösungen. Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack fordert eine vorausschauende und verpflichtende Personalplanung. Der Öffentliche Dienst muss seiner Vorbildfunktion wieder gerecht werden. Hierzu gehöre auch ein Ende der gängigen Praxis hinsichtlich der Befristungen. Immer noch bestünde im Schulbereich ein dramatischer Lehrkräftemangel. Die Leistungsfähigkeit vieler Ämter und Verwaltungen sei nach wie vor in Gefahr, so Hannack.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
Bewertung abgeben
( Abstimmen)