Der Chef des Deutschen Beamtenbundes (dbb) Ulrich Silberbach bezog zum Internationalen Frauentag Stellung zur Rolle der Frauen in Führungspositionen und zur Gleichberechtigung. Silberbach führte dabei an, dass auch im Bereich des öffentlichen Dienstes noch viel Arbeit vor den Verantwortlichen liege, da Frauen in Führungsverantwortung immer noch deutlich unterrepräsentiert seien. Außerdem verwies Silberbach auf die vorhandenen Defizite bei der gleichwertigen Bezahlung von Männern und Frauen.
Als einen Erfolg und Schritt in die richtige Richtung, wertete der DBB-Chef den erzielten Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst, der vor allem auch Berufe mit einem hohen Anteil an Frauen, wie beispielsweise im Sozial- oder Erziehungsdienst sowie im Pflegebereich deutlich aufwertet. Die Vorsitzende der DBB-Frauenvertretung, Helene Wildfeuer, merkte auf der gleichen Veranstaltung an, dass der Frauenanteil weiter wachse, doch betreffe dieses nicht die Sektoren mit Führungsverantwortung und Spitzengehaltszahlungen.
Koalitionsvertrag sieht wichtige Punkte der Gleichstellung vor!
Schon Ende des letzten Jahres hatte der Beamtenbund die Beförderungspraxis im öffentlichen Dienst daraufhin untersuchen lassen, ob Frauen grundlegend benachteiligt werden. Im Rahmen einer Analyse sollte geklärt werden, inwieweit es generell Ungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern gäbe oder ob eine Reformierung des Dienstrechts notwendige Förderungen von Frauen innerhalb des öffentlichen Dienstes ermögliche. Schon damals äußerte der Beamtenbund dringenden Handlungsbedarf und sah viel zu wenige Frauen in Führungsverantwortung. Zu diesem Zweck wollte der Beamtenbund seinerzeit die zuständige Gleichstellungsministerin kontaktieren und Gespräche aufnehmen, um den Druck auf die Regierung zu erhöhen.
Nach den jüngsten Äußerungen des DBB-Chefs hat sich augenscheinlich wenig getan, auch wenn im Koalitionsvertrag der Regierung die „gleichberechtigte Teilhabe“ von Frauen und Männern auch für Leitungsfunktionen im öffentlichen Dienst klar vereinbart wurde. Das damals ausgehandelte Papier sprach von einem „Meilenstein“ bei der Gesetzgebung für mehr Frauen in Führungspositionen. Das Motto „Wir sorgen für mehr Gleichstellung“ sollte ressortübergreifend verwirklicht werden und innerhalb eines Aktionsplanes Umsetzung finden. Da das zeitliche Ziel auf das Jahr 2025 festgesetzt wurde, bleibt abzuwarten, ob eine wirklich wahrnehmbare Verwirklichung gelingt.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
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