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Wie Lehrkräfte Rassismus im Klassenzimmer begegnen können!

Kinder sitzen an ihrer Schulbank mit PCs und digitalen Tablets für Aufgaben; Gorodenkoff - adobe stock
Dez
14
2021

Kinder sitzen an ihrer Schulbank mit PCs und digitalen Tablets für Aufgaben; Foto: Gorodenkoff - adobe stock

Rassismus, Diskriminierungen, Mobbing, Gewalt und andere sozial-gesellschaftliche Problematiken gehören leider zum Schulalltag. Seit geraumer Zeit haben sich etliche Initiativen zur Bekämpfung derartiger Missstände gegründet und auch Schulen sowie Lehrkräfte wurden für viele dieser Themen sensibilisiert. Doch wie sehen die konkreten Maßnahmen und Vorgehensweisen aus? Besonders um Rassismus im Klassenzimmer zu begegnen, bedarf es einer klaren Positionierung.


Offene Kommunikation


Rassismus und Diskriminierung sind so alt wie die Geschichte der Menschheit. Zahlreiche Studien belegen, dass bereits im frühen Kindesalter zwischen drei bis vier Jahren eine Art Einteilung in verschiedene Gruppen von Menschen erfolgt, woraus in der Folgezeit das oft zitierte Schubladendenken erfolgt. Im Grundschulalter fangen die Kinder an zu verstehen, dass diese Sondierungen mit emotionalen Urteilen andere Menschen verletzen und abwerten können. Ab einem Alter von etwa zehn Jahren verknüpfen sich die geprägten Einteilungen mit Vorurteilen, Ideologien und politischen Überzeugungen, welche ihren Ursprung zum einen in der Familie haben, aber primär auch von Gleichaltrigen übernommen werden. Diesen Einflüssen entgegenzuwirken bedarf es einer aktiven Vorgehensweise und einer offenen Kommunikation. Auch viele Experten wie beispielsweise die Handlungstrainerin Turik Fronek befürworten eine klare Ansprache im Falle rassistischer und diskriminierender Äußerungen. Oftmals zeigen Erklärungen dabei einen wesentlichen Weg auf, da vielen Kindern mitunter gar nicht bewusst ist, dass ihre Äußerungen als verletzend und beleidigend empfunden werden.


Lehrkräfte ausreichend vorbereiten


Als wichtige Stütze der Gesellschaft erfüllen Lehrkräfte eine Vorbildfunktion und prägen so auch die von ihnen unterrichteten Schüler/- innen. Aufgrund der kulturellen Vielfältigkeit innerhalb der Schülerschaft gilt es, die Lehrkräfte ausreichend auf die entstehenden Problematiken im Hinblick auf Rassismus- oder Diskriminierungssachverhalte an den Schulen vor zu bereiten, um Bildungsungleichheiten reduzieren zu können und individuelle Förderungen von Potenzialen zu ermöglichen. Gerade in diesem Bereich gibt es einige Leitlinien und Expertisen. Eine dieser Handlungstipps im Umgang mit Rassismus an den Schulen stammt aus dem Adolf-Bender-Zentrum, einen gemeinnützigen Trägerverein für Kinder- und Jugendhilfe mit dem Schwerpunktbereich Menschenrechte. In einer 12-Punkte-Liste wurden hier die wesentlichen Möglichkeiten zusammengefasst, wie pädagogische Einrichtungen und Lehrkräfte Rassismus begegnen und demokratisches Verständnis stärken können.

  • Klare Grenzen setzen
    Regelungen treffen und evtl. Sanktionen festlegen
    Position beziehen und Aufzeigen von Konsequenzen
  • Förderung von Gleichberechtigung
    Prävention berücksichtigen z.B. durch Wertevermittlung wie Gleichberechtigung
    Im Unterricht Themen wie Kinder- und Menschenrechte behandeln
    Diversity-Ansatz
  • Schutz von Opfern
    Sofortiges Intervenieren bei Tätern/ – innen
    Opfer stärken und verdeutlichen, dass sie nicht allein sind
  • Schaffung von Leitbildern
    Bildung einer gemeinsamen Wertegrundlage als Basis der Rückberufung im Ernstfall
  • Strategieentwicklung
    Gemeinschaftliche Absprachen und Strategien entwickeln
    Teambildung und Gemeinschaftsgefühl
    maximale Transparenz durch Steuerungsgruppen
  • Steuerungsgruppe und Austausch
    Schüler/- innen, Lehrkräfte, Sozialarbeiter/- innen und Elternvertreter/- innen bilden Steuerungsgruppen
    Verantwortung und Verbindlichkeit schaffen durch den Einsatz von Gruppen

Zahlreiche dieser Handlungstipps sind mittlerweile Bestandteil bereits agierender Programme, die sich zielführend bei den Maßnahmen gegen Rassismus an den Schulen engagieren. Ein landes- und bundesweit organisiertes Netzwerk ist unter anderem das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, welches wertvolle Informationen liefert. Auch der entsprechende Leitfaden der Diskriminierungsstelle des Bundes vermittelt einen hilfreichen Überblick.


Weiterführende Quellen zu diesem Thema

1. Adolf-Bender-Zentrum für Demokratie und Menschenrechte
2. Rassismus in der Schule
3. Netzwerk „Schule ohne Rassismus
4. Lehrer-News

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