Zuletzt aktualisiert am 06.11.2024 um 7:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Wer mit seinen Sprösslingen während der Schulferien in den Urlaub fahren möchte, der muss zumeist mit kilometerlangen Staus auf dem Weg ins Urlaubsparadies rechnen. Um diesem Reisestress und dem Urlaubschaos zu entgehen, nehmen einige Eltern ihre Kinder bereits ein oder zwei Tage vor Ferienbeginn aus der Schule. Die Erklärung der Erziehungsberechtigten ist denkbar einfach: In diesen paar Tagen wird oftmals nicht mehr viel neuer Stoff gemacht und wir ersparen uns Stress bei der Urlaubsreise. Die Zahl der Eltern, die diese Taktik praktizieren, wächst. Vor allem in NRW ist dieses Phänomen vermehrt zu beobachten.
Bußgelder gegen Schulschwänzer
In der Regel beginnen die Schulferien in allen Bundesländern erst dann, wenn die Zeugnisse ausgeteilt sind. Doch derzeit scheint ein besorgniserregender Trend in einigen Bundesländern um sich zu greifen. Wer Wert auf eine staufreie Anreise oder auch einen günstigen Flug legt, der nimmt seine Kinder einfach ein paar Tage früher aus der Schule. Derzeit versucht das Schulministerium, dieses „Dauerärgernis“ mit Bußgeldern zu bekämpfen — mit eher mäßigem Erfolg. Seit 2009 steigt die Anzahl an verhängten Bußgeldern stetig. In 2015 wurde fast 300 Mal ein Bußgeld wegen vorzeitigen Fernbleibens verhängt. Tendenz steigend. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft kündigt zukünftig eine noch konsequentere Durchsetzung der Schulpflicht an. Die Höhe der verhängten Bußgelder hängt unter anderem davon ab, wie viel eine Familie durch einen früheren Flug gespart hat. Mit Bußgeldern bis zu 1000 Euro kann gerechnet werden.
Attestpflicht soll helfen
Ziel des harten Durchgreifens ist, gegen uneinsichtige Eltern vorzugehen. Der Philologenverband in NRW hält daher eine Attestpflicht bei Fehlen vor Ferienbeginn für sehr sinnvoll. Das Schulministerium hingegen vertritt die Auffassung, dass die jeweiligen Schulleiter entscheiden sollen, wer ein Attest abzugeben hat. Auch die katholische Elternschaft sprach sich explizit dafür aus. Eine Familie aus Düsseldorf bekam, unerlaubterweise, eine Sondergenehmigung zum früheren Urlaubseintritt. Das Schulministerium war über diese Aussage natürlich alles andere als begeistert. An einigen Schulen werden mittlerweile bewusst Ausflüge, Projekte oder Klassenfahrten an das Ende des Schuljahres verlegt. Viele Kinder fahren dann nämlich lieber mit den Klassenkameraden und Freunden weg, als vorzeitig mit Mama und Papa in den Urlaub.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
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