Zuletzt aktualisiert am 11.02.2025 um 19:54 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
10.06.2015, Florida — Das was vermutlich bereits jedem zweiten Lehrer einmal durch den Kopf gegangen ist, hat ein Lehrer aus Florida nun in die Tat umgesetzt: Er beendete die ständige „Aufs-Smartphone-Schauerei“ durch einen einfachen, aber nicht weniger genialen Einfall — er brachte einfach einen Störsender mit, der die Handys völlig funktionstot machte. Ein genialer Einfall, wie er fand, doch die Schule nahm das nicht ganz so humorvoll und suspendierte den Lehrer.
Störsender gegen Unaufmerksamkeit
Jeder Lehrer kennt den abwesenden Gesichtsausdruck seiner Schüler, wenn sie mit gesenktem Kopf und Smartphone auf den Oberschenkeln mal wieder geistig abwesend sind. Deam Liptak wurde das irgendwann zu bunt, da die Schüler ständig unkonzentriert waren und er mit seinem Stoff so nicht vorankam. Sämtliche Ermahnungen brachten nichts und er entschied kurzerhand selbst einzugreifen. Liptak kaufte sich einen Störsender und machte die Handys damit kommunikationsunfähig. Allerdings ist es in den USA streng verboten Störsender zu benutzen, was Liptak bewusst war.
Ein Vorbild für deutsche Lehrer?
Sicherlich ist Dean Liptak nicht der erste Lehrer, der auf die Idee gekommen ist, das Smartphone-Problem an Schulen mit einem Störsender zu bekämpfen. In der Schweiz ist der Gebrauch eines Störsenders übrigens ebenfalls verboten und wird bei Zuwiderhandlung mit einem Strafgeld von bis zu 100.000 Franken geahndet. Auch in Deutschland gehört das Smartphone zum Aufreger-Thema Nummer eins, denn bereits 80 % aller 12-13-Jährigen haben ein Smartphone und nutzen dieses auch im Unterricht. Es wäre tatsächlich zu überlegen, ob ein legal verbauter Störsender in Schulen nicht eine sinnvolle Einrichtung wäre, denn Lernen mit einem funktionierenden Smartphone in der Hand ist kaum umsetzbar.
Handyverbot fördert Leistung
Dass, was die meisten Lehrer vermutlich bereits wussten, hat nun auch eine Studie von der London School of Economics bewiesen. Hierbei wurden Leistungen von Schülern mit und ohne Smartphone verglichen und das Ergebnis war überraschend. Im Vergleich zum Lernverhalten mit Smartphone stieg der Lernfortschritt um 6 % und bei schwachen Schülern sogar um bis zu 14 %! Das Fazit, das die Forscher aus England zogen ist, dass man mit einem Handyverbot tatsächlich kostengünstig Bildungslücken schließen könne, doch wie man das Bürokratieland Deutschland kennt, ist erst dann eine Lösung gefunden, wenn Smartphones schon längst nicht mehr genutzt werden. Da ist die Methode des amerikanischen Lehrers deutlich effizienter gewesen, auch wenn dieser aufgrund seiner Aktion für fünf Tage suspendiert wurde.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
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