Zuletzt aktualisiert am 08.09.2024 um 12:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Eigentlich kennt man das nur aus amerikanischen Filmen, wenn sich die coolen Kids Kaugummi kauend und rauchend an die Wände lehnen und Lehrer anpöbeln. Doch mittlerweile ist das keine Fiktion mehr, sondern rauer Alltag an manchen Schulen. Insgesamt häufen sich die Übergriffe auf Staatsdiener, ganz vorn mit dabei, auf Lehrer. Allein im Brennpunkt Berlin gab es letztes Jahr über 2500 tätliche Angriffe auf Beamte, bei denen etwa die Hälfte verletzt wurde. Doch nicht nur in Berlin spitzt sich die Lage zu, sondern auch in anderen Bundesländern scheinen die Jugendlichen jeglichen Respekt vor den Staatsdienern vermissen zu lassen.
Staatsdiener immer öfter Zielscheibe
Die Zahlen der Angriffe auf Beamte sind in den letzten Jahren erschreckend gestiegen. In Berlin waren es im vergangenen Jahr weit über 2500 Fälle. Bedroht und angegriffen werden dabei vor allem Polizisten, Justizvollzugsbeamte und Staatsanwälte, aber auch Lehrer und Feuerwehrleute. Es ist nicht zu leugnen, dass sich die Aggression gegenüber Beamten deutlich verschlimmert hat. Genaue Gründe hierfür sind schwer zu identifizieren, aber insgesamt ist dies vor allem auf den mangelnden Respekt und die immer geringeren Hemmschwellen zurückzuführen. Mittlerweile werden sogar Fortbildungen bezüglich des richtigen Verhaltens bei einem aggressiven Gegenüber angeboten. Höchste Priorität hat hierbei natürlich in erster Linie die Sicherheit der eigenen Person.
Bespuckt und geschlagen
Wie eine Befragung, beziehungsweise ein internes Protokoll ergab, werden Beschäftigte immer häufiger Opfer von wüsten Schmähungen, Spuck Attacken und auch Handgreiflichkeiten. Einige Betroffenen sind sogar dienstunfähig geprügelt worden, während wieder andere unter dem psychischen Druck Angststörungen erleiden. Vor allem sind Mitarbeiter bei Auslandsbehörden, Jobcentern, sowie Angestellte beim Anwohnermeldeamt betroffen. Zwischen den Geschlechtern wird hierbei kaum ein Unterschied gemacht. Als Grund wurde vom Vorsitzenden der Polizeigewerkschaft die zunehmende sogenannte „Verrohung“ genannt. Das bedeutet schlichtweg, dass jeglicher Respekt vor den Repräsentanten des Staates fehlt. Tatsächlich scheint es so, als würde sich der Unmut der Bürger nur deshalb bei den Staatsdienern entladen, weil sie sich bei den wirklich dafür Zuständigen nicht beschweren können.
Burnout als Ergebnis
Es gibt wenige Berufsgruppen, die tagtäglich solch einem Druck standhalten müssen wie einige Beamte. Wenn zu diesem Stress dann noch offensichtliche Ablehnung und in einigen Fällen sogar Hass entgegengebracht wird, ist es kaum verwunderlich, warum die Rate der psychisch Kranken bei den Beamten so hoch ist. Selbst wenn man seinen Beruf gern macht, fällt es aufgrund solcher Anfeindungen schwer, die Ruhe zu bewahren, beziehungsweise sich dieser Herausforderung tagtäglich zu stellen. Vor allem an Schulen ist die Respektlosigkeit der Schüler ein immer größeres Problem, doch hier können die Eltern noch intervenieren, bevor aus den kleinen Pöblern große Pöbler werden.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
- news4teachers.de: Bespuckt, beleidigt, geschlagen: Angriffe auf Staatsbedienstete häufen sich — auch Lehrer betroffen
- bz-berlin.de: Polizei-Uniform mit Kamera; Body-Cam soll Angriffe auf Beamte dokumentieren
-
Versicherungsvergleich
Bewertung abgeben
( Abstimmen)