Zuletzt aktualisiert am 12.01.2025 um 7:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Ab dem 1. August können Beamte der Freien und Hansestadt Hamburg wählen, ob sie eine vom Land bezuschusste Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung bevorzugen oder einer privaten Absicherung. Viele Bundesländer interessieren sich für das Projekt und wollen das Programm übernehmen, aber es gibt auch kritische Stimmen.
Große Werbekampagne der privaten Krankenversicherungen
Seit der Wahlmöglichkeit haben die privaten Krankenkassen die Zeichen der Zeit erkannt und vielerorts in der Hansestadt prangen Werbeplakate mit entsprechenden Slogans, die um die Gunst der Beamtenschaft buhlen. Der Verband der PKV-Unternehmen startete die Kampagne bundesweit mit der Zielsetzung, die langjährige Verbundenheit der privaten Krankenversicherer mit den Beamten hervorzuheben. Mit markanten Texten, wie beispielsweise: „Passt wie Fisch zu Brötchen oder wie Salz zur Suppe“, will der Verband unterstreichen, dass 94 Prozent der Beamten die Kombination aus Beihilfe und privater Versicherung bevorzugen.
Sozialgeschichte
Als erstes Bundesland hatte Hamburg die Möglichkeit geschaffen, dass Beamte anstatt der individuellen Beihilfe, zwischen der Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung oder der Privaten entscheiden können. Das Land bezuschusst jeweils einen halben Beitrag, wobei sich das Angebot nur an künftige Beamte der Hansestadt richtet. Die bisherige Regelung machte eine private Zusatzversicherung als Ergänzung zur Beihilfe unabdingbar. Nun können die Beamten auch ohne Risikoaufschläge bei Vorerkrankungen Beitritt zur Familienversicherung erhalten.
Für Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) übernimmt Hamburg mit der Maßnahme eine Vorreiterrolle im Rahmen der Modernisierung der Krankenversicherung. Die Senatorin betonte dabei die sozialgeschichtliche Komponente. Zukünftige Beamte können mit der finanziellen Unterstützung des Landes in die gesetzliche Krankenkasse gelangen. Die Hamburger Liberalen (FDP) sehen in dem Modell keine Zukunftschancen. Ein Sprecher der Freien Demokraten äußerte gegenüber den Medien seinen Unmut, dass diese Art der „Bürgerversicherung Light“ im eigentlichen Sinne keine Flexibilität darstelle, sondern lediglich in eine Einbahnstraße mit Sackgasse führe und dann nicht wieder umgekehrt werden könne.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
- welt – Hamburger Beamte erhalten Zuschuss für gesetzliche Versicherung
- Ärzte Zeitung – PKV-Verband umwirbt Beamte
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