Zuletzt aktualisiert am 17.02.2025 um 15:54 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Der fragwürdige Flüchtlingsdeal mit der Türkei ist mittlerweile in aller Munde und sollte diese Woche auch erstmalig in die Tat umgesetzt werden, doch es fehlt deutlich an exekutiver Macht. Frontex, der europäischen Agentur für operative Zusammenarbeit an den Außengrenzen der Mitgliedsstaaten, gehen nämlich die Beamten aus. Eigentlich hatte Frontex für diese Aufgabe um knapp 1500 Beamten gebeten, doch die Europäer lassen derzeit noch auf sich warten.
Die Hälfte der Beamten fehlen noch!
Ziel des geplanten Deals zwischen EU und der Türkei ist die Rückführung von Flüchtlingen aus Griechenland in die Türkei. Für diese Aufgabe wurde die Grenzschutzagentur Frontex, mit Firmensitz in Warschau, angeheuert. Natürlich benötigt Frontex für diese Mammutaufgabe einiges an Personal. Laut Pressesprecherin hätten die EU-Mitgliedsstaaten bereits die Entsendung von 700 Beamten und 44 sogenannter „Rückführungsexperten“ genehmigt. Die ersten sollen kommendes Wochenende am Zielort eintreffen. Jedoch hatte Frontex um deutlich mehr Beamte gebeten. Die Rückführung der ersten Flüchtlinge in die Türkei soll bereits am 04.04.16 starten. Die angeforderten 1500 Beamten sollen Frontex dabei helfen die Flüchtlinge über die Ägäis in die Türkei zu schaffen. Frontex selbst will jedoch nicht darüber entscheiden, welche Migranten die Rückreise antreten sollen, sondern diese Aufgabe den griechischen Beamten überlassen. Es wäre im Umkehrschluss auch nicht möglich, Entscheidungen der Griechen bezüglich bestimmter Migranten wieder rückgängig zu machen, betonte die Pressesprecherin von Frontex.
Freiwillige Beamte wollen helfen
Auch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge will ihren Teil in Griechenland dazu beitragen. Zuletzt hatte Bundesinnenminister de Maizière angeboten, bis zu 100 deutsche Beamte zur Verfügung zu stellen. Pressesprecher des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge verkündete nun, dass deutlich mehr als die angekündigten 100 Beamten bereit wären, in Griechenland eingesetzt zu werden. Generell wird bei der Auswahl der Beamten für den Auslandseinsatz auch auf passende Sprachkenntnisse geachtet werden. Vor allem Kollegen mit Arabisch — und Griechisch-Kenntnissen würden in Betracht gezogen werden. Zu Beginn dieser Woche wurden die ersten vier Beamten nach Griechenland geschickt. Diese sollen die Lage vor Ort sondieren und dann Bericht erstatten, sodass ein konkreter Einsatzplan erdacht werden kann.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
- welt.de – Frontex fehlt die Hälfte der erforderlichen Beamten
- stern.de – So funktioniert der Flüchtlingspakt mit der Türkei
- augsburger-allgemeine.de – Montag starten Abschiebungen in die Türkei – Frontex fehlen Polizisten
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