Wieder einmal macht das deutsche Bildungssystem mit kuriosen Reformvorschlägen von sich reden. Diese kommen diesmal aus Mecklenburg-Vorpommern und sollen für ein „modernes Heimatgefühl“ sorgen. Das ganze Projekt soll etwa 6,5 Millionen kosten und wird derzeit vom zuständigen Bildungsminister sogar befürwortet. Zusätzlich zur Förderung des Modernen Heimatgefühls an Kindergärten und Schulen soll auch ein Archäologisches Landesmuseum in Mecklenburg-Vorpommern ins Leben gerufen werden.
Niederdeutsche Sprache als Kulturgut
Bestandteil des Projektes „Moderne Heimatgefühl“ ist unter anderem die Einführung sogenannter „Heimatkisten“ an mecklenburgischen Kindergärten. Diese sollen landestypischen Spielen, Geschichten und Liederbüchern gefüllt werden, um die niederdeutsche Sprache zu erhalten. Ebenfalls sollen wieder regionale Tänze gelehrt werden um das Heimatgefühl zu stärken. Doch nicht nur bei den Jüngsten soll wieder ein gewisser Heimatstolz geweckt werden, sondern zukünftig auch in den weiterführenden Schulen. So soll ab der siebten Klasse Niederdeutsch beispielsweise als zweite Fremdsprache angeboten werden und zukünftig soll man sogar in diesem Fach sein Abitur schreiben können. Mecklenburg-Vorpommern plant im gleichen Zuge auch die Einrichtung eines Kompetenzzentrums für Didaktik des Niederdeutschen.
Beginn ab Mai?
Der neue Entwurf soll noch im April in Schwerin vorgestellt werden und sofern alles glatt läuft, bereits im Mai umgesetzt werden. Erarbeitet wurde das Landesprogramm mit dem Namen „ Meine Heimat — mein modernes Mecklenburg-Vorpommern“ in Zusammenarbeit mit dem Niederdeutschbeirat und dem Heimatverband. Der Öffentlichkeit wird der komplette Entwurf wohl erst Ende April an der Uni Rostock. Es bleibt abzuwarten, ob es sich bei diesem Programm um einen Schritt nach vorne handelt.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
- spiegel.de – Seltsame Prüfungsfächer: Abiklausuren auf Plattdeutsch
- news4teachers.de- Platt-Deutsch als Abiturfach
- zeit.de – Schnacken wie die Alten
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