Das Coronavirus hat mittlerweile auch die Bundesrepublik fest im Griff. Inzwischen geht es bei den zuständigen Behörden, den Medizinern und den verantwortlichen Politikern nicht mehr um die Frage einer weiteren Ausbreitung, sondern um das Bestreben das flächendeckende Voranschreiten der Übertragung möglichst zu verlangsamen und lassen Schulen und Kitas für mehrere Wochen schließen.
Noch gehen viele Kreise und Bundesländer eigene Wege, um der Verbreitung des Virus entgegenzutreten, doch immer mehr zeichnen sich komplexere Maßnahmen ab. So sind bereits etliche Großveranstaltungen und Messen abgesagt worden. Fußballspiele und andere Sportevents werden vor leeren Tribünen ohne Publikum stattfinden. Überall, wo eine große Anzahl von Menschen alltäglich aufeinandertrifft, ist mit erheblichen Einschränkungen zu rechnen. Nun sind auch unsere Schulen, Kindergärten und Kindertagesstätten davon betroffen.
Bisherige Hinweise und Maßnahmen
Etliche Länder haben bereits Hinweise für Schulen und Kitas erlassen. Außerdem gibt es entsprechende Risikowarnungen und Aufklärung über mögliche Folgen. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen sind durch das Virus besonders ältere Menschen, Personen mit Immunschwäche oder Lungenvorerkrankungen gefährdet. Allerdings sorgen Kinder für eine schnelle Verbreiterung, auch wenn bei Ihnen lediglich Symptome einer schlichten Erkältung auftreten. In manchen schulischen Einrichtungen oder Kitas galt für Schüler und Kinder sowie für Lehrer und Beschäftigte, dass Personen nach einer Rückkehr aus einem sogenannten Risikogebiet, in dem sie sich während der letzten 14 Tage aufgehalten haben, vorläufig zu Hause bleiben sollten, um unnötige Kontakte zu vermeiden.
Dieser Hinweis gilt auch für Personen ohne Symptome. Andere Rückkehrer, die bereits typische Anzeichen wie Husten, Fieber, Muskelschmerz, Schnupfen und Durchfall aufweisen, sollten ebenfalls den Kontakt zu anderen Mitmenschen meiden und sich beim zuständigen Gesundheitsamt, beim Arzt, einem Krankenhaus oder beim Notdienst der Kassenärztlichen Vereinigung unter der Nummer 11 61 17 über die weitere Vorgehensweise informieren. Eine Verbindungsaufnahme mit den genannten Stellen sollte auch bei Personen erfolgen, die ohne Symptome sind, doch die innerhalb der letzten 14 Tage Kontakt mit bereits an COVID-19 Erkrankten hatten. Die bundesweiten Schutzempfehlungen lauten sich an die „Husten- und Niesetikette“ zu halten, kein unnötiges Händeschütteln zur Begrüßung und eine umfangreiche Handhygiene durch langes Händewaschen. Außerdem ist der unmittelbare Kontakt mit bereits Erkrankten zu vermeiden.
Flächendeckenden Schließungen ab 17.03.
Landesweite Schulschließungen waren bislang nicht angedacht. Auf dringenden Rat einiger Virologen sollten alle Schulen umgehend zwei Wochen Zwangsferien machen. Heute, am 13. März wurde bekannt gegeben, dass flächendeckend alle Schulen und Kindertagestätten schließen werden. Dieser Beschluss gilt ab kommenden Dienstag bis nach den Osterferien und betrifft die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg, Niedersachen, Nordrhein-Westfalen, Saarland und Schleswig-Holstein. In Italien ist dieser Zustand, neben einer kompletten Abriegelung, längst erreicht und unsere dänischen Nachbarn im Norden gaben bereits am 11. März die vorübergehende Schließung aller Bildungseinrichtungen im Land bekannt, um vorsorglich zu handeln. Bedenkt man die Voraussetzungen in Sachen Hygiene und Händewaschen an manchen Schulen, oder auch die Gesamtanzahl der zusammentreffenden Kinder während der Pausen scheint diese Maßnahme sinvoll.
In Bayern hatten einige Schulen bereits in der vergangenen Woche vorsorglich geschlossen. Viele Schüler befanden sich noch in den Ferien in Südtirol, was als Risikogebiet eingestuft wurde. Die vorsorglichen Schließungsmaßnahmen in einigen Regionen waren nach Aussage des bayerischen Gesundheitsministeriums in Absprache mit Experten des Robert-Koch-Institutes getroffen worden, um die Strategie der Eindämmung weiter zu verfolgen und um den Krankenhäusern Kapazitätsprobleme zu ersparen. In Hamburg beschloss die zuständige Senatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) am 10. März ein Schul- und Kitaverbot für Kinder, die sich während der Ferien in erklärten Risikogebieten aufgehalten haben. Es spiele dabei keine Rolle, ob Erkrankungssymptome vorliegen würden, so der Senatsbeschluss. Fest steht, dass Coronavirus wird uns noch weiter beschäftigen und entsprechende Maßnahmen, die sich auch auf den Schulalltag auswirken, sind durchaus zu erwarten.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema
- spiegel.de – Coronavirus und die Schulen
- sueddeutsche.de – Sars-Cov-2 Schulfrei
- ndr.de – Coronavirus: Neue Vorkehrungen für Kitas und Schulen
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