Von der aktuellen Flüchtlingssituation sind alle deutschen Bundesländer betroffen. Fatal sieht es jedoch derzeit in Bayern aus. Die Lehrersituation wäre auch ohne zusätzliche Flüchtlingskinder schon besorgniserregend, doch in Kombination mit tausenden Flüchtlingskindern, wird daraus ein regelrechtes Debakel. Die Belastung der Lehrkräfte sei mittlerweile unzumutbar.
Notsituation in Bayern
Der Bayerische Lehrerverband schlägt Alarm, denn derzeit stoßen alle Lehrer in Bayern an ihre Belastungsgrenzen. Es wird seitens des Lehrerverbandes ein Notstand ausgerufen. Der Präsident des Verbandes erklärte, dass die Situation bereits ohne zusätzliche Schüler schon eine Herausforderung darstelle, sie sich mit Flüchtlingskindern jedoch in eine Notsituation verwandle. Auch der bildungspolitische Sprecher der SPD kommentierte, dass die aktuelle Situation eine „gigantische Fehlplanung“ gewesen sei. Vor allem an Grundschulen und Hauptschulen sei der Arbeitsaufwand nicht zu bewältigen.
Mobile Reserven sollen helfen
Da Lehrkräfte nicht mal eben schnell ausgebildet werden können, muss anderweitig qualifiziertes Personal herbeigeschafft werden. In Bayern sollen daher die sogenannten „Mobilen Reserven“ Abhilfe schaffen. Diese Organisation ist ein Pool von Lehrkräften, die von Schule zu Schule fahren und so bei kurzfristigem Personalmangel einspringen können. Letztlich sind die mobilen Reserven jedoch nur eine kurzfristige Lösung. Ohne Frage muss Bayern zukünftig das Lehrpersonal ordentlich aufstocken. Der BLLV berichtet, dass die Anzahl der Grund-und Mittelschüler um fast 7000 Kinder angestiegen sei. Zu diesem massiven Anstieg kommen dann nochmal die etwa 62.000 Flüchtlingskinder, die in ganz Bayern auf die Schulen verteilt werden müssen.
1700 zusätzliche Lehrkräfte
Der Lehrerverband kritisiert die unrealistische Planung der Lehrkräfte zu Anfang des Schuljahres massiv. Selbst ohne Flüchtlingskinder wäre die Situation nur mit zusätzlichen Aushilfslehrern machbar gewesen. Bereits im vergangenen Jahr zeichnete sich diese Entwicklung ab. Durchschnittlich vertrat bereits das letzte Jahr jeder Lehrer wöchentlich 8,4 Prozent zusätzliche Lehrstunden. Aufgrund der aktuellen Situation stellte Bayern während des laufenden Schuljahres zusätzlich etwa 1700 Lehrkräfte ein. Diese sollen vor allem die Flüchtlingskinder unterrichten und werden auf Grundschule, Mittelschule und Berufsschule aufgeteilt.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
- welt.de – Lehrer schlagen Alarm
- ovb-online.de – Lehrermangel an Bayerns Schulen
- news4teachers.de – KBLLV-Chefin Fleischmann beklagt Lehrermangel
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