Zuletzt aktualisiert am 10.02.2025 um 19:54 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Beamtendeutsch, komplizierte Formulierungen und verwirrende, behördliche Fachbegrifflichkeiten. Nahezu jedermann hatte bereits damit zu tun. Das Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises in Heidelberg versuchte in diesem Bereich, mehr Klarheit zu schaffen. Ein Workshop für Mitarbeiter des Amtes sollte komplizierte Beamtensprache in leicht verständliche Worte fassen. Eine Übersetzungshilfe, die sich als gar nicht so einfach erwies.
Für viele Menschen ist der Gang in die bundesdeutschen Amtsstuben eher lästig und oftmals mit Komplikationen verbunden. Behördliche Schreiben und umständliche Formulierungen prägen immer noch das gesellschaftliche Bild. Auch für Menschen mit Beeinträchtigungen, kognitiven Unverständnis oder Lernbehinderungen, ergeben sich oftmals erhebliche Schwierigkeiten beim Umgang mit den Ämtern. Der kommunale Behindertenbeauftragte des Landratsamtes Rhein-Neckar-Kreis, Patrick Alberti, sieht in dem Workshop „Leichte Sprache“ eine gute Möglichkeit, grundlegende Richtlinien zum Verfassen verständlicher Texte zu vermitteln.
Gesellschaftliche Teilhabe für eine spezifische Zielgruppe
Vorrangig gehe es darum, einem bestimmten Personenkreis anhand von einfach gehaltenen Sprachformulierungen, lange Sätze oder komplexe Sachverhalte zu übermitteln. Hierzu zählen Menschen mit Beeinträchtigungen oder auch Flüchtlinge, so der Behindertenbeauftragte. Zu Problemen in den Texten führen auch immer wieder juristische Fachausdrücke. Der Schlüsselfaktor, so Patrick Alberti, liege in der leicht verständlichen Sprache, damit viele betroffene Bürger besser am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Moderne Verwaltungen müssten sich entsprechenden Situationen stellen und Abhilfe schaffen.
Im Rahmen des Workshops setzt die verantwortliche Referentin Sarah Schuhmacher deshalb auf leichte Sprache und einfache Worte. Nach ihrer Auffassung ist es auch sinnvoll, für gewisse Informationen neben einem kurzen, schlicht gehaltenen Text, Fotos oder Bilder zu kombinieren. Vor der Veröffentlichung ist es geboten, dass die Texte von betroffenen Personen auf ihre Verständlichkeit geprüft werden. Teilnehmer des Workshops berichteten, dass manche Umformulierungen gar nicht so leicht von der Hand gingen.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
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