Zuletzt aktualisiert am 07.10.2024 um 16:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Die Privaten Krankenversicherungen (PKV) mussten im Verlauf des ersten Halbjahres 2020 deutlich mehr Versicherungsleistungen aufbringen als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres. Nach Angaben des zuständigen Verbandes stiegen die Leistungsausgaben auf insgesamt 14,34 Milliarden Euro, das entspricht einem Mehraufwand von etwa 5 Prozent. Die Zahlen sind der Entwicklung im Zuge der Corona-Pandemie geschuldet und belegen nach Auffassung der Privaten Krankenversicherungen, dass diese eben nicht als Gewinner aus der Krise hervorgehen, wie von einigen Kritikern behauptet wurde.
In der jüngeren Vergangenheit hatten viele Ärzte, aber auch Vertreter der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) immer wieder Forderungen erhoben, dass die Privaten Krankenversicherer sich erheblich mehr an den finanziellen Aufwendungen zur Bewältigung der Corona-Pandemie beteiligen müssten. Durch eine entsprechende Erklärung via Pressemitteilung wehrte sich der PKV-Verband und verkündete, dass die vorliegenden Zahlen eher Gegenteiliges belegen würden und die finanziellen Aufwendungen der Privaten Kassen in der Folge der Corona-Epidemie im Vergleich zu den gesetzlichen Kassen um ein Vielfaches höher ausfielen. Dennoch habe sich gezeigt, dass die Privaten Krankenversicherer auch in der COVID-19-Krise den Versicherten einen vollen Leistungsumfang und eine entsprechende Versorgung sichert. Der Verband verwies explizit darauf, dass allein die Kosten für Schutzausrüstungen zur Auslieferung an Arztpraxen sich auf rund 360 Millionen Euro belaufen würden. Außerdem hätte es innerhalb der ersten Phase der Pandemie einen erheblichen Anstieg bei den neuen Möglichkeiten der ärztlichen Versorgung, beispielsweise den „Videosprechstunden“ gegeben.
Das duale Gesundheitssystem zeigt sich krisentauglich
Innerhalb des ersten Halbjahres 2020 konnten den Privaten Krankenversicherungen 1,5 Milliarden Euro für zusätzliche Wahlleistungen bei den Krankenhausbehandlungen bereitstellen. Eine Summe, welche den Kliniken half, Investitionen möglich zu machen und die ohne eine Mitwirkung der privaten Kassen nicht vorhanden gewesen wäre. Ferner waren es gerade die Privatversicherten, die den Rettungsschirm im Zuge der Corona-Krise mit einem überwältigenden Mehrheitsanteil ermöglicht hätten. Im Zusammenspiel mit der gesetzlichen Kasse wurden alle Möglichkeiten geschaffen, um alle Maßnahmen zu etablieren, die einen bestmöglichen Infektionsschutz gegen das Coronavirus gewährleisten können. Einer der Gründe, warum die Versorgungsstruktur in der Bundesrepublik und das Zusammenwirken des dualen Gesundheitssystems von Experten der Johns Hopkins Universität zum weltweiten Vorbild während der Corona-Krise gekürt wurde. Das bundesdeutsche flächendeckende Versorgungsnetzwerk, das funktionsfähige Zusammenwirken der Gesundheitssysteme ist daher ein hervorragendes Instrument zur Krisenbewältigung, auch in eigenständiger Unabhängigkeit gegenüber der finanziellen Gesamtsituation des Staates.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema
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