Eine vom Deutschen Beamtenbund (dbb) in Auftrag gegebene Forsa-Sonderumfrage zu den Wahlabsichten der Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes zur Bundestagswahl 2017 zeigt auf, dass die Wechselstimmung unter den Befragten eher gering ist.
Die Mitte der Gesellschaft
Nach Ansicht des Bundesvorsitzenden des Beamtenbundes, Klaus Dauderstädt, werden Wahlen in der Mitte der Gesellschaft entschieden, dort wo die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes traditionell beheimatet sind. Dauderstädt vertrat am vergangenen Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Berlin die Auffassung, dass die Angestellten und Beamten im Staatsdienst durchaus die Bundestagswahl entscheiden könnte. „Das sollte den Parteien in jedem Fall zu denken geben. Die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst sind politisch interessierter, entscheiden sich frühzeitig und sind parteilich enger eingebunden als der Durchschnitt der Bevölkerung“, so der Bundesvorsitzende.
Die Umfrage
Die Forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH führte die repräsentative Umfrage bei rund 1000 Tarifbeschäftigten und Beamten des Öffentlichen Dienstes im Zeitraum von Ende Juli bis Anfang August dieses Jahres durch. Hiernach hat sich über die Hälfte (54 Prozent) der Befragten bereits für eine Partei entschieden. Darunter ist bei der Mehrzahl der Beamten (46 Prozent) und auch der meisten Tarifbeschäftigten (36 Prozent) die Union (CDU/CSU) der klare Favorit. Die SPD wählen nach den Ergebnissen der Umfrage 27 Prozent der Tarifbeschäftigten und 23 Prozent der Beamten. Die Linke kommt im Vergleich auf 10 Prozent bei den Tarifbeschäftigten und auf 6 Prozent bei den Beamten.
Ein wichtiger Bestandteil innerhalb der Umfrage ist die allgemeine politische Kompetenz der Parteien. Diese wird mit 53 Prozent aller Befragten deutlich der Union zugesprochen. Nur 19 Prozent stimmten hier für die SPD. Erheblichen Einfluss auf die Wahlentscheidung hat auch die Hervorhebung und Bewältigung einiger Kernthematiken. So steht die Schul- und Bildungspolitik bei 51 Prozent der Umfrageteilnehmer im Vordergrund. Dieses Ergebnis erstaunt, besonders da es im Widerspruch mit einer anderen Fragestellung steht. Die Bewältigung der Flüchtlingskrise und die damit verbundene Integration sehen 48 Prozent als wichtigste Aufgabe an, während hier die Bildungspolitik nur von 22 Prozent der Forsa-Befragten angegeben wird. Bemerkenswert ist auch, dass 35 Prozent zu der Auffassung gelangen, dass sich keine Partei für die Belange des Öffentlichen Dienstes einsetzt.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
- Haufe.de: Politische Einstellung der Beamten und Tarifbeschäftigten im Öffentlichen Dienst