Zuletzt aktualisiert am 14.01.2025 um 15:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Am vergangenen Montag hat der Deutsche Gewerkschaftsbund Hessen-Thüringen im Rahmen einer Pressekonferenz seine Forderungen zum Landeshaushalt 2018/2019 vorgelegt. Hierbei ging es auch um die Reduzierung der Arbeitszeit von Beamten auf das Niveau von Tarifbeschäftigten und die damit verbundene Steigerung der Attraktivität des Öffentlichen Dienstes.
Fachkräftemangel im Öffentlichen Dienst
In der letzten heißen Phase des Bundestagswahlkampfes forderte die Vorsitzende des DGB Hessen-Thüringen, Gabriele Kailing, ein Umdenken der politisch Handelnden und warnte erneut vor der Spar- und Kürzungspolitik der Landesregierung in Wiesbaden. Eine der Hauptproblematiken sei nach den Worten von Kailing der Fachkräftemangel. Kailing sprach von der Abwertung des Öffentlichen Dienstes gegenüber anderen Bereichen der Wirtschaft und dem Dienstleistungssektor. Sie verwies in diesem Zusammenhang auf das oftmals fehlende Personal, die in Teilen geringere Entlohnung und die erheblichen Einsparungen finanzieller Art seitens der öffentlichen Hand. Es sei deshalb nur folgerichtig, dass sich die Probleme an Schulen häufen und es kaum mehr gelingen würde, qualifizierte Lehrkräfte für die zu besetzenden Stellen zu finden. Dieses treffe auch auf andere Bereiche, wie die Forstämter oder die Polizei zu.
Passend zu dieser Thematik legte die Landesvorsitzende der Gewerkschaft IG Bauen-Agrar-Umwelt, Frau Claudia Mäves, einen Bericht vor. Die als Försterin tätige Gewerkschafterin hat mit drei Mitarbeitern ein 1700 Hektar großes Revier im hessischen Vogelsberg zu bearbeiten, das nun nochmals vergrößert werden soll. Vor 25 Jahren wurden etwa 700 Hektar Wald mit sieben Mitarbeitern bewirtschaftet. „Unter solchen Arbeitsbedingungen ist eine Kontrolle über eine so große Fläche nicht mehr gegeben“, erklärte Mäves. Auch hier geht es um Personalmangel, da nach Ansicht der Gewerkschafterin allein in Hessen mindestens 50 Förster fehlen, was auch an der im Bundesländervergleich schlechten Bezahlung liege.
Attraktivität steigern
Um eine weitere Vergrößerung der Problematik zu vermeiden, muss die Landesregierung umsteuern, so die DGB-Forderung. Gabriele Kailing sieht in der Reduzierung der Arbeitszeit und der damit verbundenen Anpassung auf den Stand der Tarifbeschäftigten, einen ersten Schritt zur Steigerung der Attraktivität des Öffentlichen Dienstes. Die DGB-Landesvorsitzende bekräftigte den Anspruch einer Aufwertung des Öffentlichen Dienstes bei einer gleichzeitigen Behebung des Investitionsstaus und einer besseren finanziellen Ausstattung.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
- Fr.de: Beamte sollen künftig weniger arbeiten
-
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