Zum ersten Mal hat der Krankenstand der Bundesbeamten die Schallmauer von 20 Arbeitstagen überwunden. Nun ist aus diesem Grund eine neue Handlungshilfe der Bundesministerien veröffentlicht worden. Mitgestaltet wurde sie vom DGB. Wenn jedoch keine Gelder für die Umsetzung der Handlungshilfen vorhanden sind, laufen alle Maßnahmen ins Leere. Nun gibt es auch hierfür eine Initiative des DGB.
Fast drei Wochen krank pro Jahr
Im Gesundheitsförderungsbericht 2015 steht, dass die Beschäftigten der Bundesverwaltung im Durchschnitt 20,25 Tage pro Jahr krank sind. DGB und Gewerkschaften fordern, dass hier umgesteuert wird. Um die Beschäftigten gesund zu halten, müssen die Arbeitsplätze nach physischen und psychischen Gefährdungen beurteilt werden. Dienstherren müssen ermitteln, was ihre Mitarbeiter belastet und krank macht.
Im zweiten Schritt folgen dann entsprechende Maßnahmen und Dokumentationen zu deren Umsetzung. Gefährdungen müssten beseitigt werden. Dazu gehören die Arbeitsstoffe, Arbeitsstätten und Arbeitsmittel, aber auch sämtliche Methoden und Organisationen. Stress müsse physisch und psychisch vermieden werden.
Was passiert, wenn die Behörden aber nicht genügend Personal haben?
Bei einer Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin ist herausgekommen, dass 26 Prozent der Arbeitgeber im öffentlichen Dienst gar keine Gefahrenbeurteilung durchführen. 13 Prozent haben damit angefangen, konnten die Analyse jedoch nicht beenden.
Die Personaldecke ist oftmals so dünne, dass keine Mitarbeiter zur Verfügung stehen, um solche Analysen durchführen und auswerten zu lassen. Der DGB fordert daher einen gesonderten Haushaltstitel. Dieser soll Gesundheitskoordinatorinnen und Gesundheitskoordinatoren finanzieren. Weiterhin sollen auch Gelder aus anderen Töpfen mit in die Gesundheitsförderung einfließen.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
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