Zwischen der grünen Mutterpartei und der grünen Jugend herrscht dicke Luft. Die Grüne Jugend gibt sich rebellisch und fordert nun vehement eine Abschaffung der Gymnasialschulform. Damit tritt sie vor allem dem aktuellen Regierungschef der Grünen, Winfried Kretschmer, ordentlich auf die Füße. Es scheint in puncto Bildungsstreit, auch mit CDU und FDP, kein Ende in Sicht zu sein. Ob dies so kurz vor den Wahlen günstig ist, sei dahin gestellt.
Langfristige Abschaffung des Gymnasiums
Mit dieser Forderung sorgte die Grüne Jugend wenige Monate vor der wichtigen Landtagswahl für Tumult. Die Mutterpartei der Grünen distanzierte sich schon nach kurzer Zeit deutlich von dieser Auffassung und sprach sich für den Erhalt der Schulform aus. Als Erklärung lieferte die Mutterpartei, dass das rebellische Verhalten und die Forderung der Abschaffung des Gymnasiums nicht als zielführend zu betrachten sei. CDU und FDP kommt diese absurde Forderung sehr entgegen, denn sie bestätigt den gehegten Zweifel an Grün-Rot. Die Grüne Jugend hingegen sieht nun Kretschmer im Zugzwang; er solle nun endlich für Aufklärung sorgen.
Ziel: Eine Schule für Alle
Die Landessprecherin der Jungen Union sagte der Deutschen Presse-Agentur im Interview, dass das Zwei-Säulen-Modell der Grün-Roten Gemeinschaft über Kurz oder Lang zu einer Zwei-Klassen-Bildung führen würde. Die Gemeinschaftsschule würde sozusagen zur „Rest-Schule“ werden. Die Grüne Mutterpartei hatte dazu nur zu sagen: „Wer sich am Gymnasium vergreift, überlebt das politisch nicht“ und bezog damit klar Stellung gegen die eigene Junge Union. Die CDU sieht die Äußerung der Grünen Jugend jedoch in einem ganz anderen Licht und wirft den Grünen vor, dass die Junge Union lediglich das wirkliche Ziel der Grünen Bildungsideologie ausgesprochen habe. Die FDP vertritt zudem die Ansicht, dass allen Beteuerungen Kretschmers zum Trotz, er das Zwei-Säulen-Modell nur aufgrund der Landeswahl anstrebe.
Grüne Jugend gegen Mutterpartei
Auch der Grüne Landesvorsitz Walker betonte abermals, dass es nicht das Ziel der Grünen sei, das Gymnasium abzuschaffen, sondern es zu stärken. Dies gehöre zu ihrem Plan „ in der Bildungspolitik Kurs zu halten“. Bereits vor einem halben Jahr wurde seitens der Grünen Jugend bereits die Entscheidung zur Abschaffung des Gymnasialzweiges per Beschluss getroffen. Ziel ist es diesen Änderungsvorschlag beim grünen Parteitag in Reutlingen vorzubringen. Doch das Gymnasium scheint nicht der einzige Knackpunkt zwischen Mutterparte und Jugend zu sein. Auch bei der Kindergartenpflicht ab drei Jahren, sowie bei der Asylpolitik herrscht zwischen den beiden Parteien noch Klärungsbedarf. Die SPD hingegen warnte bereits, dass wenn die Grünen tatsächlich „das Gymnasium schleifen wollten“ sie sich einen neuen Koalitionspartner suchen müssten.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
- badische-zeitung.de – Grüne Jugend will Gymnasium im Südwesten abschaffen
- news4teachers.de – Abschaffung des Gymnasiums: Mutterpartei pfeift Grüne Jugend zurück
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