Eigentlich sollte die Teilzeit eine Hilfe für viele junge Mütter sein, doch sie wird zunehmend eher zu einer Falle aus der viele Mütter nicht mehr heraus kommen, wie nun eine Studie zeigte.
Entscheidung wird vor der Geburt getroffen
Um nach der Geburt eines Kindes in Teilzeit weiter beschäftigt werden zu können, muss die Entscheidung über die zukünftige Berufsausübung bereits vor der Geburt des Kindes getroffen werden. Wie sich nun herausstellte arbeiten die meisten Mütter die sich einmal für die Teilzeit entschieden haben, nicht mehr Vollzeit. Eigentlich ja halb so schlimm, wären da nicht die Negativauswirkungen bezüglich der Höhe der Rente. Eben das bestätigte auch eine neue Studie, die vom Bundesministerium für Familie in Auftrag gegeben wurde. Die Studie, mit Namen „Weichenstellung für Aufgabenteilung in Familie und Beruf“ wurde vom Institut für Demoskopie in Allenbach auf Basis einer Befragung von über 2080 Familien erstellt. Ganz klar geht aus dieser Studie hervor, dass Familie und Beruf zu vereinen, für viele Mütter weiterhin ein Wunschtraum bleibt. Auch die Familienministerin Manuela Schwesig erkannte, dass noch viel an Vereinbarkeit von Familie und Beruf gearbeitet werden muss. Ziel soll sein, dass weder Frauen noch Männer in die Teilzeitfalle, beziehungsweise Vollzeitfalle geraten.
Nur 4 von 10 Müttern arbeiten Vollzeit
Wie aus dem Report hervorging, arbeiten nur 4 von 10 Müttern in einem Paarhaushalt in einer Vollzeitbeschäftigung. In Zahlen ausgedrückt sanken 72% der Männer und 58% der Frauen im Alter von 25 und 29 in Vollzeitarbeit auf 41-43% bei den Frauen. Zu beobachten war, dass diese Entwicklung erst ab etwa 29 anfing. Des hängt damit zusammen, dass statistisch gesehen im Durchschnitt von 29 Jahren das erste Kind geboren wird. Allerdings handelt es sich bei der Teilzeitbeschäftigung vieler Frauen nicht nur um eine temporäre Entwicklung, sondern viele arbeiten auch mit älteren Kindern weiter in der Teilzeit. Das wirkt sich natürlich äußerst negativ auf die Altersrente der Paare aus. Die Problematik bei diesem Thema ist vor allem die, dass viele Frauen keine Chance mehr haben in die Vollzeit zurück zu kehren. Deshalb soll auch ein neues Gesetz auf den Weg gebracht werden, dass den Anspruch der Frauen in die Vollzeit regelt.
Ostdeutsche Mütter häufiger wieder in Vollzeit
Auch heute noch zeigen sich deutliche Unterschiede im Arbeitsumfang bei Frauen, betrachtet man West und Ost genauer. So gibt es auch bei der Rückkehr in die Vollzeit signifikante Unterschiede. Während vor der Geburt in den alten, sowie in den neuen Bundeländern 71% aller Paare Vollzeit arbeiten, scheiden sich die Geister nach der Geburt. In Ostdeutschland arbeiten 34 % nach der Geburt wieder Vollzeit, während es im Westen nur 11% sind. Manuela Schwesig sieht diesen gravierenden Unterschied unter anderem in dem besseren KITA-Angebot in den neuen Bundesländern begründet. Ein weiterer Punkt ist die doch eher konservative Sicht in Westdeutschland, dass eine Mutter eben auch am Herd stehe. Stellenweise wird Müttern in Westdeutschland ein richtig schlechtes Gewissen gemacht, wenn sie trotz Kind Vollzeit arbeiten. Es ist auf jeden Fall wünschenswert und auch notwendig, dass Familie und Beruf vereinbar gemacht werden, denn entscheiden sich in Zukunft noch mehr Paare für die Karriere als für die Familie, schafft sich die Menschheit über Kurz oder Lang selbst ab.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
- t-online.de: Working Moms in der Teilzeitfalle
- spiegel.de: Karriereknick Babypause
Bewertung abgeben*
( Abstimmen)