Zuletzt aktualisiert am 07.01.2025 um 15:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
30.07.2015 — Wie in jedem anderen Beruf auch, kann es auch bei dem Lehrer einmal weniger geeignete Exemplare geben. Österreich hat deshalb nun kurzerhand ein Vetorecht gegen „schlechte“ Lehrer eingeführt. Das bedeutet, dass der Direktor selbst in der Hand hat, wer zukünftig an seiner Schule unterrichtet wird und wer nicht.
Schulen haben Entscheidungsgewalt
In Zukunft soll den Schulen mehr Entscheidungsgewalt übereignet werden. Das ist das neue Reformkonzept mit dem Namen „Freiraum für Österreichs Schulen“. Bis November soll eine neue Bildungsreform verhandelt werden, für die dieses Reformkonzept die Grundlage sein sollen. Falls alle Vorschläge tatsächlich wie geplant umgesetzt werden sollten, kommen einige gravierende Änderungen auf die Lehrer in Österreich. Doch fest beschlossen ist noch nichts.
Schulautonomie gewünscht
Mit der größeren Entscheidungsgewalt soll Schulautonomie erreicht werden. Den Schulleitern soll damit auch wieder mehr Mitspracherecht ermöglicht werden. Zurzeit liegt das einzige Mitspracherecht der Rektoren darin, dass sie zu Bewerbern Stellung nehmen können und gegebenenfalls einen Vorschlag zur Stellenbesetzung machen. In Zukunft soll in Österreich zudem eine Eignungsprüfung bei der Auswahl der Lehrer helfen. Der erste Schritt in puncto Eignungsprüfung an den pädagogischen Hochschulen zeigt bereits Wirkung. Ebenso hilft der „Begleitete Berufseinstieg“ die angehenden Lehrer vorzubereiten. Gewünscht ist in Zukunft auch mehr Verantwortung bezüglich der Absagen ungeeigneter Kandidaten.
Weitere Neuerungen
Neben dem Vetorecht will Österreich auch, dass einmal eingestellte Lehrer die Schulleitung von ihrer Leistung überzeugen sollen. Es soll zukünftig nämlich eine laufende Beurteilung neu eingestellter Lehrer geben, die vom Schulleiter durchgeführt wird. Bei mangelnder Qualität des Unterrichtes können zukünftig auch Fortbildungen angeordnet werden. Das bedeutet wenn der Schulleiter Defizite in einem bestimmten Bereich feststellt, wird einfach eine Art Aufbauseminar angeordnet. Vielen Lehrern wird diese Form der Kontrolle wohl nicht gefallen. Im Umkehrschluss sollte es dann doch eigentlich auch Boni für besonders herausragende Lehrleistungen geben, doch diese wurden fix aus dem bisherigen Plan gestrichen. Obwohl solche Boni auf dem Papier angedacht waren, ist man davon wieder abgekommen. Angeblich wäre die Gefahr zu groß, dass die Schulleiter das Boni-Kontingent gleichmäßig unter allen Lehrern verteilen könnten.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
-
Versicherungsvergleich
Bewertung abgeben
( Abstimmen)