Zuletzt aktualisiert am 04.09.2024 um 20:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Frauen in Führungspositionen sind immer noch Mangelware; das ist leider ein trauriger Fakt. Diese Tatsache spiegelt sich vor allem in großen Konzernen wider, doch auch im öffentlichen Dienst sieht es nicht besser aus. Der Anteil von Frauen in Führungspositionen im Öffentlichen Dienst liegt derzeit bei gerade einmal 18 Prozent und ist damit weit unter den seit 2015 festgelegten 30 Prozent, die börsennotierte Unternehmen einzuhalten haben. Ein ähnliches Gesetz zur Gleichstellung sollten auch die Bundesbehörden ausarbeiten. Dieses wird wohl erstmals 2016 veröffentlicht werden.
Zu wenig Frauen-Power
Aus einer aktuellen Umfrage geht deutlich hervor, wie sehr es in den Ministerien noch an „Frauen-Power“ fehlt. Unter 28 verbeamteten Staatssekretären sind beispielsweise gerade einmal fünf Frauen vertreten. Hieraus resultieren auch die bereits genannten 18 Prozent. Geht man in den Ministerien eine Befehlsstufe tiefer, sind auch ein paar mehr Frauen zu finden. Bei den Abteilungsleitern liegt der Frauenanteil bei etwa 23 Prozent. Man merkt hier schon, dass Frauen in Führungspositionen deutlich dünner gesät sind, als ihre männlichen Kollegen. Zieht man die Vorgaben zurate, die normalerweise für börsennotierte Unternehmen gelten, würden lediglich 5 der sechzehn Bundesministerien der Anforderung einer 30-prozentigen Frauenquote in Führungspositionen entsprechen. Hierzu gehören neben dem Familienministerium, das Umweltministerium, das Justizministerium, sowie das Entwicklungs- und Gesundheitsministerium.
Teilzeit — keine Chance der Karriere?
Natürlich fragt man sich zurecht, warum Frauen nur in so kleinem Umfang in den Führungspositionen dieser Welt vertreten sind. Die stellvertretende Bundesvorsitzende Hollmann sieht den Hauptgrund hierfür darin, dass Frauen aufgrund von Familienzuwachs in eine Teilzeitbeschäftigung wechseln. Daraus resultiere natürlich auch zwangsläufig eine Stagnation der Karriere. Ihr fällt zudem immer wieder auf, dass Frauen bezüglich ihrer Qualifikationen deutlich selbstkritischer sind, als männliche Bewerber. Das kommt bei einem Bewerbungsgespräch natürlich weniger gut an, als ein selbstsicheres Auftreten. Hinzu kommt, dass Frauen in gleichen Positionen noch immer schlechter bezahlt werden, als ihre männlichen Kollegen. Diese geschlechtsspezifische Bezahlung müsse im 21. Jahrhundert endlich abgeschafft werden, so die stellvertretende Bundesvorsitzende. So würden die geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Privatwirtschaft zwar deutlich größer ausfalle, doch auch im öffentlichen Dienst gäbe es Nachholbedarf.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
- haufe.de – Zu wenige Frauen in Führungspositionen des öffentlichen Dienstes
- sueddeutsche.de – Warum Frauen so selten geeignet sind
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