Zuletzt aktualisiert am 20.02.2025 um 19:54 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Mehr als 11 Jahre ist es her, dass im Land Thüringen der letzte Lehrer verbeamtet wurde. Nun hat das Bildungsministerium des Freistaats beschlossen, 14 Pädagogen zu Beamten als Beamte auf Lebenszeit zu übernehmen. Noch bis zum Oktober dieses Jahres sollen rund 1.300 Ernennungen folgen.
Maßnahme gegen den Lehrermangel
Grundsätzlich hat das Land seit dem Jahr 2007 keine Lehrkräfte mehr verbeamtet. Für viele Pädagogen enden mit dem Umdenken der Politik nun eine langfristige Bewährungszeit und die Beamtenschaft auf Probe. Nach Aussage des Bildungsministeriums diente dieser Zeitraum dazu, die spezifische Eignung und Befähigung sowie die fachliche Kompetenz der Lehrer zu überprüfen. Abschließende gesundheitliche Tests und eine intern zusammenfassende Beurteilung seitens der jeweiligen Dienststelle vervollständigten den Prozess. Die Thüringer Landesregierung bestätigte mit der Maßnahme ihre Bestrebungen, dem zunehmenden Lehrkräftemangel entgegenwirken zu wollen.
Nach Angaben der rot-rot-grünen Landesregierung folgen bis zum Oktober weitere 1.300 Ernennungen zum Beamten auf Lebenszeit. Bildungsminister Helmut Holter (Linke) äußerte sich zufrieden hinsichtlich der Beschlüsse und sieht mit der Wiedereinführung der Verbeamtungen einen deutlich positiven Schritt zur Steigerung der Attraktivität des Lehrerberufs. Es gehe im Kern darum, das Bildungsland Thüringen im Wettbewerb gegenüber anderen Bundesländern als interessante Alternative darzustellen, um gute Lehrer zu halten und neue Fachkräfte zu gewinnen, so Holter. Außerdem sei die Verbeamtung nur Teil eines expliziten Maßnahmenkataloges, um ausreichenden Bestand und Nachwuchs im Bildungsbereich zu gewährleisten.
Opposition mit klaren Forderungen
Gegen Ende des vergangenen Schuljahres gab es in Thüringen rund 17.300 Lehrer. Doch der Schein trügt, denn an den Schulen im Land steht ein nie da gewesener Generationswechsel bevor. Viele Lehrkräfte gehen in den Ruhestand. Bereits Anfang des Jahres mahnte die CDU-Fraktion im thüringischen Landtag, dass die im Koalitionsvertrag der Regierung aufgeführten 500 Neueinstellungen pro Jahr völlig unzureichend seien, und forderte schon damals die Rückkehr zur Verbeamtung der Lehrer. CDU-Fraktionschef Mike Mohring kritisierte seinerzeit die vielen „fachfremden“ Einstellungen und die mangelnde Handlungsbefähigung der Regierung.
Mohring erläuterte bereits auf der damaligen Winterklausur der CDU in Volkenroda, dass schnelle Lösungen für die sogenannten Mängelfächer gefunden werden müssten. Neben der generellen Aufstockung der Stellen für Lehramtsanwärter müsste denjenigen unter ihnen, die sich für „Mängelfächer“ beim Dienst an Regel- oder Berufsschulen entscheiden, nach erfolgtem 2. Staatsexamen, eine Einstellungsgarantie zugesichert werden. Naturwissenschaftliche Referendariatsplätze sollten Bonusfaktoren erhalten. Zudem müssten die Bewerbungsverfahren erleichtert und der Zugang für Seiteneinsteiger vereinfacht werden, so der Fraktionsvorsitzende.
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