Zuletzt aktualisiert am 06.02.2025 um 12:31 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 4-5 Minuten
„Mobbing in der Schule erkennen und handeln – Leitfaden für Lehrer“
Mobbing betrifft im Alltag nicht nur Schüler, sondern auch viele Lehrkräfte. Ob nun indirekt, weil sie sich um die Gemobbten kümmern müssen oder direkt, wenn sie selbst zu Mobbing-Opfern werden. Was sich jedoch immer wieder als extrem schwierig herausstellt, ist zu erkennen, wo harmloser Schabernack aufhört und wirkliches Mobbing anfängt. Dass Mobbing sogar lebensbedrohlich werden kann, haben in der Vergangenheit leider zu viele Selbstmordfälle verzweifelter Jugendlicher gezeigt. Gerade noch nicht ganz gefestigte Persönlichkeiten, wie es die meisten Jugendlichen sind, trifft Mobbing besonders hart. In den schlimmsten Fällen kann Mobbing zu einer regelrechten Hexenjagd ausufern.
Warum Kinder mobben bzw. warum es immer einen Sündenbock braucht
Das Mobben ist vermutlich genauso alt wie die Menschheit selbst und darum ist es auch kein Wunder, dass Mobbing in immer mehr deutschen Klassenzimmern Einzug hält. Die Mobbing-Opfer werden bis aufs Äußerste gehänselt und so an den Rand der Klassengemeinschaft gedrängt. Doch warum mobben Menschen denn überhaupt? Oftmals resultiert Mobbing aus der eigenen Unzufriedenheit und Unsicherheit. Viele Jugendliche machen in der Pubertät nicht nur physische Veränderungen durch, sondern auch psychische. Schafft man es dann nicht, die eigene Selbstzweifel und Unzufriedenheit abzuschütteln oder zu bekämpfen, muss ein Ventil her. In einigen Fällen entlädt sich dieser ungelöste innere Konflikt meist in Demütigungen des schwächsten Mitschülers, um sich selbst überlegen und stark zu fühlen. Schnell bildet sich um den Mobber eine Art Gefolgschaft, die Spaß daran findet und innerhalb der Gruppe entsteht ein mächtiges Zusammengehörigkeitsgefühl, was deren Mitglieder zu immer derberen Mitteln greifen lässt. Einmal in diese Gruppe geraten, ist es sehr schwer wieder auszusteigen, da die Gefahr besteht, das nächste Opfer zu werden. Zumeist besteht eine solche Gruppe aus überwiegend Mitläufern, denn oftmals sind es Einzelpersonen, die eher im Schutz der Gruppe agieren und die Fäden ziehen.
Wie kann ich als Lehrer Mobbing früh genug erkennen und unterbinden?
Fragt man Passanten auf der Straße, was Mobbing ist, kann vermutlich jeder etwas dazu sagen, doch wie sich Mobbing tatsächlich äußert und wie man es schon im Frühstadium erkennen und unterbinden kann, wissen wohl die wenigsten. Eben diese schwierige und verantwortungsvolle Aufgabe müssen die Lehrkräfte, zusätzlich zu den Pflichtstunden, erledigen. Generell ist es, wie schon zuvor erwähnt, äußerst schwierig Mobbing früh zu erkennen. Oftmals gehen harmloser Scherz und Mobbing fließend ineinander über. Im Großen und Ganzen kann man jedoch mehrere Mobbing-Arten identifizieren:
Leider erkennt man Mobbing am besten an den Auswirkungen: Bleibt das Kind ohne Erkrankung dem Sportunterricht fern, zieht es sich immer mehr zurück und sitzt in den Pausen für sich und lassen die schulischen Leistungen nach, sollten Sie auf jeden Fall aufmerksam werden. Ein weiteres, bereits häufig bei Mobbing-Opfern beobachtetes Merkmal, ist das Stottern. Dieses geht häufig mit Magenschmerzen und Appetitlosigkeit einher. Aber wie unterbinde ich als Lehrer das Mobbing nun? Ebenfalls eine schwierige Frage, denn es gibt hierfür keine Patentlösung. Allerdings bietet es sich an, zunächst den „Drahtzieher“ aus der Mobber-Gruppe ausfindig zu machen, denn mit ihm steht und fällt die ganze Gruppendynamik. In einigen Fällen hilft bereits ein angeführtes Gespräch zwischen Mobbing-Opfer und Täter, denn oftmals sind die Täter ohne Gruppe kleinlaut und entschuldigen sich. Sollte ein klärendes Gespräch keine Früchte tragen, muss der Weg der letzten Instanz gegangen und sich an die Erziehungsberechtigten gewandt werden. Es wird dringend davon abgeraten, Mobbing-Opfer und Täter lediglich in zwei unterschiedliche Klassen zu versetzen, denn der Täter wird entweder dennoch weitermachen oder sich ein neues Opfer suchen.
Mobbing ernst nehmen, rettet Leben!
Ja, der Schulalltag ist weder für Lehrer, noch für Schüler immer einfach und geebnet. Da können zusätzliche Belastungen, wie sich auch noch um das psychische Wohl jedes einzelnen Kindes kümmern zu müssen, ziemlich nervenaufreibend sein. Dennoch ist es wichtig auch jeden kleinsten Anflug von Mobbing sofort zu unterbinden, denn wie schlimm es tatsächlich für den Betroffenen ist, ist eine rein subjektive Empfindung und kann nur sehr schwer von Außenstehenden eingeschätzt werden. Fakt ist, dass gerade junge Erwachsene auch Folgeschäden aufgrund des Mobbings davontragen können! Diese äußern sich meist in Depressionen, Selbstmordgedanken und im Erwachsenenalter auch in gestörter Beziehungsfähigkeit. Es gilt also: Klären Sie Ihre Schüler früh genug darüber auf, was Mobbing alles kaputt machen kann und greifen sich schon bei geringstem Verdacht ein.
Den ausführlichen Leitfaden zum Thema „Mobbing in der Schule erkennen und handeln“ bieten wir Ihnen, mit freundlicher Unterstützung des Autors „Werner Ebner“, mit sämtlichen Tipps und Tricks für den Schulalltag weiter unten als PDF-Datei zum Herunterladen an.
Download – „Mobbing in der Schule erkennen und handeln, Leitfaden für Lehrer“
Mobbing in der Schule erkennen und handeln Leitfaden für Lehrer
Stand: 01. September 2014
Autor: Werner Ebner
Der oben beschriebene Artikel als PDF-Download (1,3 MB)
Bewertung abgeben
( Abstimmen)