Zuletzt aktualisiert am 04.10.2024 um 0:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 4-5 Minuten
Der Übergang von harmlosen Witzeleien zu Mobbing ist oft fließend und äußerst subjektiv! So ist es kein Wunder, dass laut Statistik bereits jedes dritte Kind zum Mobbingopfer wurde. Doch so schlimm und grausam Mobbing zwischen Heranwachsenden und Halbstarken auch ist, es gibt auch das andere Extrem: Lehrermobbing in Form von diskriminierenden Online-Ranking-Portalen, kleinen Filmchen aus dem Unterricht in denen der Lehrer einmal nicht so funktioniert wie er sollte und witzigen Dekolleté Fotos der Lehrerin erfreut sich immer mehr Beliebtheit. Die Anonymität des World Wide Web lässt Jugendliche immer schamloser und unverantwortlicher agieren. Sie fühlen sich hinter Fake-Accounts sicher und trauen sich online das, wozu im echten Leben die Courage nicht reicht. Und dies obwohl viele Lehrkräfte schon genug mit Unterrichtsvorbereitung, Stundenplanänderungen und Seelsorge zu tun haben.
Online-Terror als trauriger Schulalltag
Mittlerweile gehört Mobbing und Diskriminierung zum Lehrer- und Schüleralltag wie das Pausenbrot. Meistens beginnt Mobbing unter Schülern als harmlose Stänkerei und schaukelt sich so hoch, bis ein enormer psychischer Druck auf dem Mobbing-Opfer lastet. Wie die Vergangenheit zeigte, kann dieser Druck so stark werden, dass er Jugendliche in den Selbstmord treibt. Gerade Facebook-Mobbing in Form von beleidigenden Fotomontagen oder demütigenden Kommentaren wird immer populärer und gefährlicher. Das Problem hierbei ist, dass gemobbte Jugendliche sich selten den Eltern anvertrauen, da gerade in der Pubertät das Eltern-Kind-Verhältnis von Spannungen geprägt ist. Auch hier sind es oftmals die Lehrer, denen sich die Kinder zuerst anvertrauen. Doch wie begegne ich als Lehrer Mobbing im Allgemeinen? Wie kann ich Mobbing-Prävention betreiben? Was mache ich, wenn ich selbst zum Mobbing-Opfer werde?
Online-Lehrer-Ranking Portale als Schüler-Feedback
So sehr die Lehrer von den jüngeren Schülern als Vertrauens- und Respektperson angesehen werden, desto mehr versuchen die älteren Schüler diese zu untergraben. Viele Lehrer werden deshalb oft als “inkompetent” und “unfähig” beschimpft, unabhängig vom Können als Lehrer. Online wird mit Seiten wie spickmich.de dem Ärger der Schüler eine Plattform geboten, die diese gnadenlos nutzen. Natürlich ist das Ganze eigentlich ,,halb so wild‘‘, denn es sind ja rein subjektive Schülermeinungen, dennoch liest kein Lehrer gerne über sich, dass er seinen Job nicht gut machen würde. Es können in verschiedenen Kategorien wie beispielsweise Motivation, Auftreten, Bekleidung, faire Prüfungen und fachliche Kompetenz Noten von ein bis sechs vergeben werden. Sämtliche Versuche gegen spickmich.de zu klagen schlugen jedoch fehl, da es bei diesem Portal um “die freie Meinungsäußerung” ginge. Doch nicht nur Online-Mobbing den Lehrkörpern gegenüber ist ein Problem, sondern auch physisches Mobbing. Ob selbstgebautes Blasrohr oder Zahnpasta an der Kreide, kreative Kinderköpfe lassen sich des Öfteren so einiges einfallen, um den Lehrer spüren zu lassen, dass sie ihn oder seine Lehrmethoden nicht mögen. Viele Lehrer reagieren auf Mobbing dieser Art mit noch schärferen Maßnahmen, die die Unlust der Kinder auf Unterricht noch mehr verstärken. Der so entstandene Teufelskreis ist meist unlösbar und für beide Seiten eine Belastungsprobe. Hier helfen dann nur noch der Gang zum Direktor und das Gespräch mit den Eltern. Sollten Sie aus Neugier einmal Ihren Namen auf spickmich.de suchen und schlechte Wertungen erhalten haben, sehen Sie es nicht immer nur als Beleidigung, denn es kann ebenso eine Chance sein, sich einmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und das eigene Verhalten zu reflektieren.
Kommunikation mit den Eltern im Mobbing-Fall
Auch der Umgang mit den Eltern gestaltet sich in einem Mobbingfall, sei es gegen Lehrer oder Schüler, äußerst schwierig. Wie erkläre ich beispielsweise einer alleinerziehenden Mutter, dass ihr Kind ein verzogener Bengel ist? Eltern werden immer, egal was das Kind angestellt hat, auf dessen Seite stehen. Es ist daher mit den meisten Eltern sehr schwierig, ein unvoreingenommenes und objektives Gespräch über das eigene Kind zu führen. Wie verhalte ich mich daher in solch einer Situation am besten? Wie erkenne ich überhaupt, ob es sich um ernsthaftes Mobbing handelt und nicht nur um kindliche Neckereien? Und was mache ich, wenn ich als Lehrer betroffen bin?
Natürlich gibt es für diese Fragen keine Patentlösung, jedoch haben wir vom Beamten-Infoportal aufgrund der Wichtigkeit des Themas dazu entschlossen in Zusammenarbeit mit dem renommierten Autor Werner Ebner eine Reihe von Leitfäden zum Thema Mobbing zu verfassen. Diese wird drei Teile umfassen, wobei sich der erste an die Lehrerfraktion, der zweite an die Eltern und der Dritte an Kinder richten wird. In den Folgenden drei Monaten wird jeden Monat ein neuer Leitfaden direkt und kostenlos für Sie zum Download bereitstehen.
Tipp: In den kommenden Wochen können Sie sich darauf freuen, folgende Artikel bei uns zu lesen. Mit jedem Artikel bieten wir je einen Leitfaden zu Hilfestellung für Lehrer, Eltern und Schüler zum Download an.
Bewertung abgeben
( Abstimmen)