Zuletzt aktualisiert am 03.10.2024 um 8:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Die von vielen Eltern und Bildungsexperten vermuteten schulischen Probleme, verursacht durch ständiges Verweilen der Schüler in den sozialen Netzwerken wie „Facebook“, „Twitter“, „Instagram“ und Co., könnte sich vermutlich als unbegründet erweisen, wie nun eine neue Studie der Universität Würzburg aufzeigt.
Analyse aufgrund internationaler Publikationen
Prof. Dr. Markus Appel, Kommunikationswissenschaftler an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg trug mit Kollegen wichtige Erkenntnisse aus 59 unterschiedlichen Publikationen zusammen. Eine zusammenfassende Analyse erbrachte die genauere Wirkungsweise der schulischen Leistungen in Verbindung mit dem Nutzen sowie Umgang in sozialen Netzwerken. In einer Abhandlung, erschienen in einer internationalen Fachzeitschrift, betonten die Wissenschaftler sogar die Komponente, dass bei richtiger Einbindung „Social-Media-Inhalte“ schulische Leistungen und damit auch entsprechende Fachnoten, leicht verbessert werden könnten.
Wichtige Felder in diesem Bereich können so beispielsweise der Austausch von schulbezogenen Themengebieten wie Hausarbeiten oder Referatsinhalten sein, die unter den Schülern nach Auswertung der Analysen einen etwas verbesserten Notendurchschnitt ergaben. Eine leichte Verschlechterung der schulischen Leistung ergab sich jedoch aus dem Multitaskingverhaltensweisen, also dem Lernen oder dem Verrichten von Hausaufgaben und der gleichzeitigen Nutzung sozialer Medien. Wichtig sind auch die Häufigkeit der Nutzung sozialer Medien und die Verweildauer. Bei zeitintensiveren Besuchen von Twitter, Facebook und anderen „Social-Media-Seiten“ stellen sich leicht schlechtere schulische Leistungen ein.
Zeitlicher Umfang von Lerninhalten
Prof. Dr. Appel kam bei den Analysen zu dem Schluss, dass trotz der medialen, digitalen neuen Welt die heutige Jugend dennoch nicht weniger Zeit mit dem Lernen verbringt als frühere Generationen. Der Wissenschaftler erklärt diesen erstaunlichen Aspekt damit, dass früher augenscheinlich mehr Zeit vor dem Fernseher verbracht wurde und die jungen Leute heute dafür mehr Zeit mit dem Handy, Tablet oder Notebook zubringen, es sich dadurch aber kein erkennbarer Grund für eine Vernachlässigung des schulischen Lernens ergäbe. Markus Appel sieht aufgrund dieses Faktes sogar einen weiteren Vorteil bei der heutigen jungen Generation, denn schließlich hätte man früher nicht anhand des Fernsehers Kommunikation über schulische Lerninhalte durchführen können.
Bei der Auswertung kamen etwa 30.000 Daten von Schülern und Studenten im Alter von 13 bis 22 Jahren zum Tragen, die in ihren Einzelfallkomponenten betrachtet oftmals unterschiedliche und widersprüchliche Ergebnisse hervorbrachten und so negative sowie positive Zusammenhangselemente offenbarten. Im Gesamtbild der statistischen Zusammenführung stellte sich den Wissenschaftlern allerdings ein klares Bild dar, welches Prof. Dr. Appel zu dem Fazit kommen lässt, dass die Situation vielmals übertrieben dargestellt wird und sie nicht so dramatisch anzusehen ist, wie oftmals behauptet.
Für die Wissenschaftler kommt es primär auch darauf an, was junge Menschen mit „Social-Media-Nutzung“ verbinden und zu welchem Zweck sie diese verwenden. Individualität bleibt hier ein Anspruch und sicherlich kann hier nicht pauschal verallgemeinert werden. Eine endgültige Festlegung beim Zusammenhang schlechter schulischer Leistung und einem erhöhten Nutzen von „Sozialnetzwerkkomponenten“ kann noch nicht erfolgen. Eine neue Studie der San Diego State University in den USA, hält allerdings einen Richtwert von einer Stunde täglich beim Konsum von „Social-Media-Inhalten“ und Nutzung von Smartphones, Tablets oder Notebooks für sinnvoll, da sich in diesem Zeitrahmen die hierbei untersuchten Teenager am ausgeglichensten und glücklichsten fühlten.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
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