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Lehrer

Schulsystem Debatte Schülerin Naina per Twitter

Jan
14
2015

Lernen um des Lernens Willen
Warum Abiturienten nach 12 Jahren Schule nicht für das Leben gewappnet sind?

Eine erneute Debatte um das Schulsystem bricht aus, doch diesmal aufgrund eines erschreckend ehrlichen Posts der 17 jährigen Naina. Sie spricht das aus, was vermutlich ein Großteil der Jugend auf dem Weg zum Schulabschluss mehrfach durch den Kopf geht, nämlich „Warum lerne ich das eigentlich?“ So können zwar, wie Naina schreibt, Gedichte auf 4 Sprachen analysiert werden, jedoch die lebensnahen und sinnvollen Sachen bleiben außen vor. Ist das ein eindeutiges Armutszeugnis für das deutsche Schul- und Lernsystem? Doch was ist tatsächlich dran?

Unnützes Wissen oder Basis für mehr

Natürlich kommt man im Leben nicht umhin auch Dinge zu lernen, die einen weniger interessieren oder im Leben selbst nicht unbedingt voran bringen, jedoch scheint in den heutigen Abiturklassen nur noch alltagsfremder Stoff vermittelt zu werden. Dabei sollten Dinge wie die Steuererklärung, oder das Selbstmanagement eigentlich wichtige und vor allem vorbereitende Bestandteile für das spätere Leben darstellen. Wie soll sich ein Abiturient, der im schlimmsten Fall bis nach dem Abi nicht einmal gearbeitet hat, wissen worauf es im Leben ankommt? Wie soll er sich im Arbeitsalltag ohne das nötige Basiswissen beweisen können? Es ist kaum verwunderlich, dass viele junge Absolventen dann auch im Studium scheitern, denn sie sind dieser neuen Aufgabe mit all der Selbstorganisation noch nicht gewachsen. Sie müssen alles von Grund auf neu erlernen und da viele Abiturienten einen Weg in der Wirtschaft einschlagen, sind elementare Grundbausteine wie das Wissen über Steuern eigentlich unabdingbar. Doch es geht nicht nur darum, dass einfach nicht nah genug am Leben unterrichtet wird sondern, dass vieles gelehrt wird, was einfach unerheblich für das Bestehen im Alltag ist! Wenn man eine Reifenpanne hat und nicht weiß, wie man einen Reifen wechselt, nutzen einem die Binomischen Formeln leider auch nichts mehr.

Nicht nur die Schule hat eine Bildungspflicht, sondern auch die Eltern

Natürlich muss man die Thematik von beiden Seiten betrachten, denn es wäre schlichtweg unfair alles im deutschen Schulsystem zu verteufeln. Wäre es tatsächlich so schlecht wie in manchen Online-Plattformen dahingestellt, wäre Deutschland wohl kaum eine der führenden Wirtschaftsmächte. Wie auch einige Kommentatoren als Antwort auf den zum Twitter-Post von Schülerin Naina schrieben, soll die Schule auf den beruflichen Werdegang vorbereiten und nicht unbedingt auf den alltäglichen. Hierzu müsste man auch einige Eltern an ihre Pflichten erinnern! Diese seien mit verantwortlich für den beruflichen, wie auch sozialen Werdegang ihrer Kinder und sollten den Kindern neben der Schule eine solide Grundlage mitgeben. Allen Bildungsauftrag auf die Lehranstalten abwälzen ist schlichtweg zu leicht.

Lernen impliziert auch eine Hol-Schuld!

Ja, nicht alles was gelehrt wird ist nützlich und sinnvoll und Ja, auch die Eltern sind mitverantwortlich, aber wie steht es eigentlich mit den Schülern selbst? Natürlich können diese den Lehrplan nicht wirklich beeinflussen, aber dennoch ist Wissensbeschaffung im Web 2.0 kein Hexenwerk mehr. Möchte man also tatsächlich und aus eigener Motivation heraus etwas über das Steuerwesen lernen, weil man um dessen Wichtigkeit im späteren Leben weiß, dann muss man dafür kaum mehr Aufwand betreiben. Meist reicht es bereits „Professor Google“ mit ein oder zwei Wörtern zu füttern und den gefundenen Text zu lesen. Die Schüler müssen also auch selbst aktiv werden und endlich anfangen sich wieder für etwas zu begeistern und Wissbegierde zu entwickeln. Doch gerade bei pubertierenden Teenagern in der “Null-Bock-Phase” gestaltet sich dies oft schwierig. Hier sollten die Eltern sehr eindringlich auf die Wichtigkeit hinweisen und versuchen zu motivieren. Jedoch sind in dieser Lebensphase nicht nur die Eltern bei der Motivation der Kinder gefragt, sonder auch die Lehrer können und sollen ihren Teil dazu beitragen. Natürlich müssen sich die Lehrkräfte an den Lehrplan halten, dennoch gibt es genügend Möglichkeiten mit Exkursionen den Blick für den späteren Alltag zu schulen.

Reaktionen des Bildungsministeriums

Die Debatte um die Alltagstauglichkeit von Schulwissen ist nicht neu, doch dank des aussagekräftigen Tweets von Naina wird nun endlich wieder darüber diskutiert. Ziel in Zukunft soll es sein im neuen Fach Konsumkompetenzen alles Rund um die Themen Geld, Ernährung, Mediennutzung und Datenschutz praxisnah zu vermitteln.. Kritik gab es an diesem Vorhaben jedoch, da nicht nur soziale und gemeinnützige Organisationen daran beteiligt sein werden, sondern auch Unternehmen, wie t-online.de verlauten ließ. Einen genauen zeitlichen Umsetzungsrahmen gibt es noch nicht, allerdings ist hiermit ein erster Schritt zur alltagstauglichen Schulbildung getan.

Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
  1. t-online.de: Dichtung und Alltag: “Keine Ahnung von Geld, kann aber Gedichte analysieren”
  2. stern.de: Keine Ahnung von Steuern – aber ich kann ‘ne Gedichtanalyse schreiben
  3. focus.de: Allgemeinbildung? Fehlanzeige! „Aber ich kann ’ne Gedichtsanalyse. In 4 Sprachen“
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