Zuletzt aktualisiert am 01.01.2025 um 15:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Die Attraktivität steigern und den Lehrermangel beseitigen, das sind die Hauptaugenmerke des neuen, von der schwarz-roten Landesregierung beschlossenen „Lehrerpakets“ im Rahmen des Programmes „Bildungsqualität im Freistaat Sachsen“. Hierfür stellt das Land Finanzmittel in Höhe von 1, 7 Milliarden Euro zur Verfügung.
Maßnahmen und Eckpunkte
Um eine Trendwende im vom Lehrermangel und Unterrichtsausfall betroffenen Bildungssektor zu erreichen sowie einen Weg in die bildungspolitisch relevante Zukunft zu ebnen, schafft Sachsen mit den Maßnahmen weitere grundlegende Basisreformen, die sich für die Betroffenen verschiedenartig auswirken. Oberste Priorität hat hierbei zunächst die Gewinnung neuer Lehrkräfte. So verwundert es nicht, dass besonders junge Lehrer von den Investitionen profitieren sollen, da der Großteil der finanziellen Aufwendungen in die Verbeamtung von Berufsanfängern fließen wird.
So wird das Einstiegsgehalt für die angehenden Lehrkräfte in Sachsen ab dem 1. Januar 2019 rund 3940 Euro brutto betragen. Referendare erhalten den Status eines Beamten auf Widerruf, um sie an das Land zu binden. Lehrkräfte bis zum 42. Lebensjahr, die bereits an Sachsens Schulen unterrichten, können sich entscheiden, ob sie den Beamtenstatus erhalten möchten. Nach Angaben des sächsischen Kultusministeriums betrifft dieses etwa 6000 Lehrer im Land.
Angleichungen und Erhöhungen der Bezüge
Die Bezüge der 6700 Grundschullehrer werden denen der Oberschul- und Gymnasiallehrer angeglichen. Hiermit erfüllte die Landesregierung eine lang bestehende Forderung der Gewerkschaften. Die Grundschullehrer springen damit von der Gehaltsstufe 11 auf die Stufe 13. Die Einsteiger in den Lehrberuf verdienen ab 2019 damit als Beamte 400 Euro brutto mehr. Mit den Investitionen des Landes müssen zusätzlich noch die Pensionszahlungen abgesichert werden. Da die Lehrkräfte von Oberschulen und Gymnasien bereits im Jahr 2016 in höhere Entgeltstufen gelangten, profitieren diese nun zunächst nicht in einem höheren Maße von den Änderungen, haben aber die Möglichkeit in gesonderten Beförderungen die Entgeltstufe 14 zu erreichen.
Weitere Eckpunkte im Bildungsprogramm sind die Gewährung von Zulagen für viele angestellte Lehrer und eine etwa 9 Millionen Euro hohe Grundsumme für ein Schulleiterkonzept zur Leistung von Prämienzahlungen. Klärungen von Absprachen und Details müssen noch innerhalb der Tarifgemeinschaft der Länder erfolgen. Gewerkschaften und Lehrerverbände sehen in den Maßnahmen zum Teil einige erhebliche Benachteiligungen sowie Ungerechtigkeiten. So kritisierte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), dass durch das Programm der „Friede im Lehrerzimmer“ gefährdet sei. Die zum Teil hervorgerufenen Ungleichheiten zwischen verbeamteten und angestellten Kollegen seien untragbar, so die Gewerkschaft, deren Forderung unmissverständlich lautet: „Gleiche Arbeit, gleiches Geld!“
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
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