Kontakt

Nutzen Sie unseren kostenfreien Versicherungsvergleich für Beamte und Beamtenanwärter

06202 97827-79 E-Mail

ÖffnungszeitenMontag bis Freitag 8.30 bis 17.30 Uhr

Das Original Beamteninfoportal

Über 150.000 Beamte vertrauen
jährlich unserer Fachkompetenz

WbV Onlinemakler GmbH Siegel seit 2003
Lehrer

Saarland: Kein Referendariatsplatz für 50 Prozent aller Junglehrer!

Saarland
Apr
8
2019

Zahlreiche Junglehrer im Saarland sind ohne Referendariat; Bild: Beamten-Infoportal

Das saarländische Bildungsministerium legte erstaunliche Zahlen offen. Mehr als 50 Prozent aller angehenden Lehrkräfte im Land erhalten nach dem Studium kein Referendariat. Besonders im Bereich der zukünftigen Gymnasial- und Berufsschullehrer ist die Quote nach beunruhigender. Hier gelingt es nur jedem vierten Absolventen, direkt einen Referendariatsplatz zu ergattern.

Die nackten Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Das Saarland genießt, wovon andere Bundesländer angesichts des Lehrermangels nur träumen können: Einen Überschuss an Bewerbern. Der Vorbereitungsdienst an den saarländischen Schulen hat zum 1. Februar dieses Jahres begonnen. 165 zukünftige Lehrkräfte werden ihr Referendariat antreten. Beworben hatten sich 354 Absolventen. Noch prekärer ist die Situation für den Nachwuchs an den Gymnasien sowie den Oberstufen der Gemeinschaftsschulen. Für die 50 zur Verfügung stehenden Stellen des Vorbereitungsdienstes gab es 187 Bewerbungen.

Zwischen Frust und mangelnden Alternativen

Der Vorsitzende des saarländischen Philologenverbandes, Marcus Hahn, ordnet die Sachlage als schwierig ein. Es sei extrem frustrierend für die Absolventen nach einem anstrengenden, langen Studium den angestrebten Ausbildungsabschluss nicht beenden zu können. Hahn räumt ein, dass durch den Überschuss an Bewerbern auch Absolventen mit einem äußerst guten Notendurchschnitt mit Absagen für das Referendariat rechnen müssen. Nicht selten können Wartezeiten zweieinhalb Jahren entstehen. Einige der Nachwuchslehrer erhielten zwar Aushilfsverträge, aber die Masse findet sich angesichts der unbefriedigenden Perspektive zunächst auch in einem psychischen Tief wieder, so Hahn. Auch der Verband der saarländischen Lehrer (SLLV) vertritt diese Auffassung.

Die Verbandsvorsitzende Lisa Brausch blickt besorgt auf den Gymnasialbereich, denn viele Studierende entscheiden sich schon aus Gründen der Bezahlung bewusst für diesen Laufbahnweg. Hierzu fordert sie seit geraumer Zeit eine gleiche Besoldung und eine Anerkennung der Gleichwertigkeit des Studiums, damit die Optionen hin zur Grundschule gewahrt bleiben. Im Fachbereich Sonderpädagogik und bei den Grundschulen können nahezu alle Bewerber den Vorbereitungsdienst antreten. Akuter Lehrermangel herrscht ebenfalls an den Berufsschulen, doch auch hier gibt es kaum Referendariatsplätze. 62 Bewerber kamen auf 19 freie Stellen. Zurzeit die einzige Option auf einen sicheren Platz im Vorbereitungsdienst haben Bewerber mit ausgewählten Studienfachkombinationen, vorwiegend Mathematik und Physik.

Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
  1. sr.de – Referendariat: Hälfte aller Junglehrer geht leer aus
Sending

Bewertung abgeben*

0 (0 Abstimmen)