Wie man Lehrer, Schüler und Kumpel gleichzeitig ist. Ja Ja, das Referendariat — endlich bezahlte Arbeit, endlich mit Schülern zu tun und endlich nah am Job! So sieht die Vorstellung vieler Lehramtsstudenten vermutlich aus, doch das Leben als „Fast-Lehrer“ birgt auf jeden Fall auch einige Tücken.
Kein Beruf, sondern Berufung
Als angehender Lehrer muss man nicht nur was die lieben Kinderchen angeht ein dickes Fell haben, sondern auch manchmal was das Kollegium angeht. Die meisten älteren Semester im Kollegium haben nun mal mehr Erfahrung und können im Umgang mit 27-28 jährigen Referendaren ziemlich bestimmt sein. Im Lehrerzimmer ist man als Referendar sowohl angehender Lehrer, als auch Schüler, denn man lernt im Umgang mit dem pädagogischen Urgestein sowohl wie man etwas machen sollte, als auch wie nicht. Doch glücklicherweise sind die meisten Pädagogen äußerst offen und freundlich, weshalb man keine Angst haben sollte zu fragen.
Ihr Kinderlein kommet
Lehrerzimmer hin oder her, das Hauptterrain eines jeden Referendars ist und bleibt das Klassenzimmer. Alleine eine ganze Horde mal mehr, mal weniger pubertierende Kinder in Schach zu halten und ihnen am besten auch noch den Unterrichtsstoff näher zu bringen, stellt für jeden Pädagogen eine Herausforderung dar. Eigentlich ist es, um es überspitzt zu sagen, wie im Raubtiergehege: Zeig keine Angst und mach ihnen klar, dass du der Chef bist. Doch diese Schiene darf nicht zu extrem gefahren werden, denn als angehender Lehrer ist man auch immer Schülerfreund und hilft bei schulischen und persönlichen Problemen. Letzten Endes gibt es natürlich keine Patentlösung im Umgang mit Schülern, dennoch ist es wichtig, dass Respekt auf beiden Seiten herrscht.
Ein bisschen „Taschengeld“
Wer als Referendar ein sorgenfreies Leben in Saus & Braus erwartet, der muss leider noch ein bisschen länger warten. Als Referendar verdient man, je nach Bundesland, zwischen 950 und 1244 Euro Brutto. Natürlich ist das nach dem langen Studentendasein schon einiges, dennoch bleibt abzüglich Miete und Nebenkosten bei den Meisten vermutlich nicht allzu viel. Wenn man zusätzlich etwas Geld einsparen möchte, ist es sinnvoll, die Tarife für die Private Krankenversicherung für Referendare zu vergleichen. Immer wieder ist die PKV deutlich günstiger als die Gesetzliche. Das höchste „Gehalt“ beziehen im Übrigen die Referendare in Thüringen und das niedrigste wird in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern gezahlt.
Gehalt hin oder her, entscheidet man sich für den Beruf oder vielmehr die Berufung des Lehrers, ist das Referendariat ein gute Möglichkeit um zu Erproben ob „Lehrer sein“ und nicht nur „Lehrer werden“ das richtige ist.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
- referendar.de: Alter im Referendariat“
- sueddeutsche.de: Kolumne “Der Referendar”
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