Zuletzt aktualisiert am 18.11.2024 um 23:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Jeder kennt die kleinen Troublemaker, die in der Schule scheinbar so gar keinen Sinn für die „Friss oder stirb“-Lehrmethoden mancher Lehrer haben und ihnen auch ganz offen sagen, was sie von ihnen und ihren Lehrmethoden halten. Viele dieser jungen Rebellen scheint es allerdings nicht mehr zu geben, denn in den meisten Schulen scheinen Individualismus und der Ausdruck der eigenen Meinung gleich Symptome für die Lieblingserkrankung vieler überforderter Eltern, nämlich ADHS, zu sein. Doch tatsächlich gibt es den einen oder anderen Lehrer, der die eigenständig denkenden, wenn auch manchmal respektlosen Kinder nicht über einen Kamm schert.
Die alte Schule ist nicht begeistert
Ja, an manchen Schulen kann man während des Unterrichts einen regelrechten Generationenkonflikt beobachten. Lehrer der sogenannten „Alten Schule“ können nämlich nicht ganz so gut mit den selbsternannten Rebellen, die meist gerade so das 16 Lebensjahr vollendet haben. Die älteren Generationen verstehen den Grund des Aufbegehrens einfach oftmals nicht. Die meisten Kinder müssen keinen Hunger leiden, bekommen ordentlich Taschengeld und werden zu allen möglichen Feierlichkeiten von allen Seiten mit Geschenken überhäuft. Zudem wurde früher Respektlosigkeit noch gebührend geahndet, denn war man artig, setzte es von Mama oder Papa schon mal ein paar. Liest man diese Gründe, kann man die aufgebrachten Reaktionen auf jeden Fall nachvollziehen, denn eigentlich hat kein Kind einem Erwachsenen zu erklären, wie dieser seinen Job zu machen hat. Doch es geht hier nicht um die Kinder, die bloß herum pöbeln um des Pöbelns willen, sondern um solche, die nicht jede vorgefertigte Meinung des Lehrers adaptieren.
Frischer Wind bringt mehr Verständnis
Was das Verstehen und Lenken der heutigen Generation angeht, haben es junge Lehrer bedeutend leichter, sich in ihre Schüler hineinzuversetzen. Immer mehr junge Lehrer lehren daher auch das kritische Hinterfragen und fördern damit die Schüler selbst ihren Denkapparat anzuwerfen. Doch auch wenn die „Rebellen“ für einige Lehrer eine Herausforderung darstellen, sind diese eher spärlich gesät. Mittlerweile verläuft sich die Schülerschaft vielmehr im Einheitsbrei. Niemand will auffallen, alle tragen die gleichen Sneakers, alle kaufen bei den gleichen Modelabels und in der Oberstufe fahren fast alle Schüler einen Neuwagen statt eines abgenutzten Mofas. Vorbei die Tage, in denen Individualität zählte. Rebell zu sein ist in der heutigen Zeit uncool geworden wie es scheint. Natürlich ist es besser nicht „keinen Bock auf Schule“ zu haben und zu lernen, aber werden die Kinder damit nicht auch irgendwie ein Stück in ihrer Selbstfindung beraubt?
Eingereiht statt aufbegehrt
Pädagogen im zwei Wochen alten Schlabberpulli und mit abgetragenen Turnschuhen sind an Schulen ebenso selten geworden, wie wirklich ideenreiche Aprilscherze. Während in den 90ern noch auf dem Schulhof geraucht wurde und im Unterricht nach dem Abitur getrunken wurde, wird heutzutage in jeder freien Minute gebüffelt oder sich vor lauter Stress übergeben. Natürlich ist keines der beiden Extreme gut, geschweige denn gesund, trotzdem sollte man diese Entwicklung im Auge behalten. Die Burnout-Raten auf dem Weg zum Abitur sprechen Bände. Natürlich leben wir in einer Leistungsgesellschaft und der Erfolgsdruck ist groß, aber dennoch sollten wir alle dem kleinen Rebel der in jedermanns Brust wohnt, ab und an frische Luft verschaffen.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
- zeit.de: Disziplin in der Schule – Kampfzone Klassenzimmer
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