Zuletzt aktualisiert am 26.09.2024 um 8:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 1-2 Minuten
In einem Interview mit der Rheinischen Post forderte PISA-Chef Schleicher, endlich mehr Anerkennung für Lehrkräfte und frischen Wind im Bildungssystem.
Der Hauptverantwortliche der PISA-Studie, Andreas Schleicher, fordert nun 15 Jahre nach Durchführung des ersten PISA-Testes einen Umbruch in der Bildung. Seiner Meinung nach sei es an der Zeit für eine Bildungsreform 2.0. Man müsse sowohl die Arbeitsbedingungen für die Lehrer, als auch deren Unterrichtsqualität maßgeblich verbessern. Anders als die meisten Experten, die derartige Verbesserungen fordern, geht es Schleicher nicht um die Höhe der Gehälter, sondern vielmehr um das Arbeitsumfeld. Die Gehälter in den Lehrerberufen seien in Deutschland hinreichend gut. Es gehe vielmehr darum, ein Umfeld für Lehrkräfte zu schaffen, in dem gemeinsam neue Unterrichts- und Lehrkonzepte erdacht werden könnten. Schleicher sieht in diesem fehlenden Arbeitsumfeld einen der Hauptgründe für die aktuell eher mäßigen Ergebnisse der Schüler. Der PISA-Sieger Singapur bietet seinen Lehrkräften etwa 100 Stunden Fortbildung im Jahr. Und zwar nicht an Universitäten, sondern im kleinen Kreise mit den Kollegen. So werde eine fächerübergreifende Zusammenarbeit möglich, die die Abstraktionsfähigkeit der Schüler maßgeblich beeinflusse. Insgesamt halte sich die Reformbereitschaft in Deutschland allerdings sehr in Grenzen und sei lediglich als mittelmäßig anzusehen, so Schleicher. Trotz vieler Kritik und Verbesserungsvorschlägen betont Schleicher auch, dass es wichtig sei, den Lehrkräften in Deutschland mehr Anerkennung entgegenzubringen.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
- presseportal.de – Rheinische Post: Pisa-Chef Schleicher fordert Reform für Lehrberufe
- news4teachers.de – PISA-Chef Andreas Schleicher fordert bessere Arbeitsbedingungen für Lehrer
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