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Lehrer

NRW: Lehrermangel stellt riesengroße Herausforderung dar!

Nordrhein-Festfalen
Sep
18
2018

Lehrermangel in NRW; Bild: Beamten-Infoportal

Nordrhein-Westfalen steuert in den nächsten Jahren auf eine gewaltige Personallücke im Bereich der Lehrkräfte zu. Schon jetzt fehlen an jeder Ecke Pädagogen, doch laut Berechnungen liegt der Bedarf für die nächsten 10 Jahre bei rund 15.000 zu besetzenden Stellen.

Neue Maßnahmen und Kampagnen

Über 150.000 Erstklässler haben nach Beendigung der Sommerferien den Start in das Schulleben begonnen. In den nächsten Jahren wird der anhaltende Lehrermangel alle als ständig einhergehendes Problem begleiten. Zu Beginn des Schuljahres konnten allein in Nordrhein-Westfalen 3.700 Stellen nicht besetzt werden. Die Zukunft, gerade bei den Grundschulen, weist einen dramatischen Personalbedarf aus. Die zuständige nordrhein-westfälische Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) will mit einem Gros an Maßnahmen die Lücken schließen und prüft hierbei auch ungewöhnliche Wege.

Gebauer schaut hierbei auch über den Tellerrand hinaus und akzeptiert keine Denkverbote. Der Ansatz muss auch sein, wie andere Bundesländer mit der Situation umgehen, so Gebauer gegenüber Pressevertretern. In Berlin beispielsweise trifft man auch unkonventionelle Entscheidungen, wenn des darum geht, Nachwuchs für den Lehrerberuf zu generieren. Neben gezielten Kampagnen für Seiten- und Quereinsteiger wirbt man dort gezielt um Studenten des Lehramts. Unter dem Motto: „Unterrichten statt Kellnern“ sollen die neuen Kräfte neben dem Studium auf Basis einer Halbstelle als Lehrer Unterricht abhalten.

In Nordrhein-Westfalen ist diese Möglichkeit ebenfalls bereits geschaffen worden und Lehramtsstudenten können im Rahmen eines befristeten Angestelltenvertrages nebenbei als Vertretungslehrer arbeiten, wie ein Sprecher aus dem Schulministerium mitteilte. Die Einstellungen liegen allerdings im Verantwortungsbereich der Schulleitungen und dem Ministerium stehen bislang keine abschließenden Zahlen zur Verfügung, wie viele Studenten bereits angestellt wurden. Eine dauerhaft erfolgreiche Lösungsmöglichkeit bei der Beseitigung des Lehrermangels sieht man im Schulministerium von Nordrhein-Westfalen in dieser Maßnahme jedoch nicht.

Ungewöhnliche Optionen

Auf einen weiteren unerwarteten Vorschlag reagierte man seitens des Ministeriums eher zurückhaltend. Der Verband „Lehrer aus der Türkei in Nordrhein-Westfalen“ (TÖB) bot an, Qualifikationen von türkischen Lehrkräften zu ermöglichen. Die TÖB-Vorsitzende, Zülfü Gürbüz, sprach sich hierbei für die rund 900 erfahrenden Lehrkräfte aus, die seit langer Zeit sogenannten herkunftssprachlichen Unterricht (HSU) abhalten. Außerdem gäbe es eine weitere große Anzahl von ausländischen Lehrern mit entsprechender Amtsbefähigung, die momentan arbeitslos sein. Viele von ihnen könnten eine Option beim Kampf gegen die Personalnot seien und auch in „Mangelfächern“ unterrichten, so die Verbandsvorsitzende.

Das Ministerium verwies in diesem Zusammenhang auf die Problematik des „anerkannten Abschlusses“, die nur erfolgen kann, wenn dieser mit den bundesdeutschen Standards übereinstimme. Eine derartige Option könne nur über ein weiterführendes Studium oder über den Seiteneinstieg mit entsprechenden Qualifikationen und Werdegängen erfolgen. Momentan setzt das Land auf gängige Lösungen. Lehrkräfte der Sekundarstufe 2, die einen Abschluss aber keine Stelle haben, erhalten zukünftig die Möglichkeit für zwei Jahre Grundschulunterricht abzuhalten. Weitere Kampagnen sollen Pensionäre zu einer kurzfristigen Rückkehr in den Schuldienst bewegen oder Lehrer zum Weitermachen anhalten, deren Ruhestand bevorsteht.

Die Zahl der Seiteneinsteiger soll weiter erhöht werden und jedem Absolventen eines entsprechenden Fachhochschulstudiums wird zukünftig der Weg in den Lehrerberuf ermöglicht. Eine Ausweitung der Studienplätze, gerade für den Bereich Grundschule und Sonderpädagogik ist bereits auf den Weg gebracht. Die Fraktion der Grünen im Düsseldorfer Landtag hatte unlängst angeregt, die Besoldung nochmals zu erhöhen und sogenannte Zeitkonten einzuführen. Ob alle diese Möglichkeiten ausreichen, um den Personalmangel deutlich zu reduzieren, bezweifelt nicht nur der Deutsche Lehrerverband, der schon jetzt in Frage stellt, ob vielerorts überhaupt ein geregelter Schulbetrieb aufgenommen werden kann.

Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
  1. Westdeutsche Zeitung – Was für einen Job als Lehrer spricht
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